In unserer Reihe „Gourmet Interview“ haben wir einen kleinen Fragenkatalog zum Thema kochen, grillen, backen, genießen, zusammen gestellt und fragen interessante Menschen aus Kunst und Musik nach ihren Antworten.
Natalya Tinadi war Künstlerin, Model, Beraterin, Musikerin, Schmuckdesignerin und Sängerin in den 60 und 70er Jahren, später war sie Farmer. Sie stammte aus einer osteuropäischen Familie, wurde aber nach ihrer Geburt zur Adoption frei gegeben. Auf Grund der noch chaotischen Nachkriegsverhältnisse kam Natalya nach Westeuropa. Eine deutsch-amerikanische Künstlerfamilie nahm sie mit 2 Jahren auf. Frühzeitig entwickelte Natalya künstlerische Fähigkeiten die in ihrer Familie gefördert wurden. Bis zu ihrem 18 Lebensjahr lebte sie u.a. in den USA, in Deutschland, Schweden und Costa Rica. Durch den langen Aufenthalt in Deutschland spricht Natalya auch deutsch. Die Familie zog aus beruflichen Gründen für einige Jahre nach Hannover.
Mit 18 Jahren entschloss sich Natalya für eine ausgedehnte Weltreise, da ihr Interesse an Kultur und Sprachen sehr groß war. Insgesamt war sie drei Jahre unterwegs. Während dieser Zeit schrieb sie zahlreiche Songs für ihr einziges Album was sie 1976 veröffentlichte. Das Album wurde mit recht einfachen Mitteln aufgenommen und ist eine Mischung aus Pop, RnB, Soul. Das Team um Natalya hatte aber einen hohen Sinn für Kreativität. Verschiedene Rhythmuselemente und Klänge waren für die damalige Zeit sehr innovativ. Nach einer Konzerttour durch Südamerika und Fernost entschied sich Natalya zurückgezogen als Künstlerin und Farmerin zu leben. Ihr Album „In your mind“ galt viele Jahre als verschollen. Vor zwei Jahren wurde in Panama bei Sanierungsarbeiten ein Exemplar auf Tonband gefunden und einer Kunststifung übergeben. Diese lies das Album digitalisieren und nach besten Möglichkeiten restaurieren.
FRAGE: Gemessen an euren/deinem Musikstil, gestaltet sich auch so der Speiseplan?
Gute Frage. Disco, Pop und RnB – der Speiseplan wäre sicher etwas exotisch und mediterran. Und da passt das bei mir schon sehr treffend. Fisch, Gemüse, und scharf darf es auch etwas sein.
FRAGE: Kocht ihr/du selber?
Ja, sehr viel. Spirituell gesehen, hat es einen enormen Einfluss ob Nahrungsmittel mit Händen oder Maschinen bearbeitet und verarbeitet werden. Daher ist bei mir vieles frisch zubereitet.
FRAGE: Wenn ja, wie wird gekocht, Freestyle oder streng nach Rezept?
Rezepte sind was für Streber und Buchhalter. Kreative Menschen haben in der Regel das Grundprinzip verstanden und variieren beijedem mal neu.
FRAGE: Sommerzeit ist Grillzeit. Wie oft wird gwegrillt und wie ist die Gewichtung zwischen Fleisch, Fisch und Gemüse?
Das kommt darauf an wie der Terminkalender aussieht. Wenn die Möglichkeit da ist, dann ja. Wie schon gesagt, Fisch und Gemüse liegen bei mir ganz weit vorn. Natürlich auch Geflügelfleisch und manchmal Rind.
FRAGE: Wo werden die Lebensmittel gekauft, Supermarkt, Discounter oder Hofladen?
Nach Möglichkeit regional und direkt beim Erzeuger oder in Hofläden. Supermarkt nur in der Ausnahme und wenn die Qualität stimmt. Das ist oft nicht der Fall, da hier der Preis das Verkaufsargument ist.
FRAGE: Wie wichtig und vielfältig ist der Einsatz von Gewürzen?
Gewürze sind wichtig. Was schmeckt uns am Fleisch? Die Gewürze! Das ist so. Mit Gewürzen kann man viel variieren und einen tollen Geschmack je nach Gericht erzeugen. Nur Salz und Pfeffer das wäre mir zu langweilig.
FRAGE: Ist Kochen ein Ausgleich oder eine Notwendigkeit?
Beides. Je nach Tageszustand
FRAGE: Wie oft kommt ein Restaurantbesuch vor und was wird da bevorzugt?
Hin und wieder kommt das vor, mal spontan mal auf Einladung und zu besonderen Anlässen. Wenn es spontan ist, dann das worauf man eben Lust hat. Wenn man eingeladen ist, stellt sich die Frage nicht.
FRAGE: Wenn man unterwegs is(s)t, z.B. auf dem Weg zu einem Auftritt oder Interview und der kleine Hunger kommt. Wie wird sowas gelöst? Fastfood, Ausharren, man hat was dabei?
Man sollte irgend etwas leichtes immer dabei haben. Spart nicht nur Geld sondern auch Zeit.
FRAGE: Studioaufnahmen oder Auftritte könne Anspannung erzeugen. Kann man das mit Essen abbauen? Oder verstärkt dass die Anspannung?
Dann eher etwas trinken. Essen kann schnell müde machen und das wäre dann auch keine optimale Situation.