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Die italienische Küche ist berühmt für ihre Fähigkeit, mit minimalem Aufwand und wenigen, aber hochwertigen Zutaten maximale Aromen zu erzielen. Kaum ein Gericht verkörpert diese Philosophie besser als Fegato al Burro e Salvia – gebratene Leber mit Salbei und Butter. Dieses Gericht ist nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch ein kulinarisches Statement der italienischen Nord-Süd-Teilung.


Herkunft und Verbreitung: Eine norditalienische Spezialität

Während die berühmte Fegato alla Veneziana (Leber venezianische Art) mit Zwiebeln oft bekannter ist, stammt auch die Variante mit Salbei und Butter tief aus den Traditionen Norditaliens, insbesondere aus Regionen wie der Lombardei, dem Piemont und der Emilia-Romagna.

Historisch gesehen hatte die Küche Norditaliens, die stark von der Alpenregion und dem Reichtum an Weidevieh geprägt ist, einen anderen Fett-Fokus als der Süden: Statt Olivenöl dominieren Butter und Schweineschmalz die lokalen Töpfe und Pfannen. Zudem ist Salbei (Salvia) eines der häufigsten und wichtigsten Kräuter des Nordens, das hervorragend zu Fleisch und Pastafüllungen passt.

  • Das Fleisch: Traditionell wird Kalbsleber (Fegato di Vitello) verwendet, da sie zarter und milder im Geschmack ist als Rinderleber.
  • Die Einfachheit: Im Gegensatz zu den reichhaltigen Soßen und Schmorgerichten Süditaliens legt dieses Gericht den Fokus auf die Reinheit der Zutaten: die zarte Leber, die Nussigkeit der gebräunten Butter und das pfeffrig-würzige Aroma des frischen Salbeis.

Das klassische Rezept und die Kunst der Zubereitung

Fegato al Burro e Salvia ist ein Gericht, das schnelle Handgriffe und präzises Timing erfordert, denn der Geschmack der Leber hängt davon ab, dass sie weder zu lange noch zu kurz in der Pfanne verweilt.

Die Zutaten (Für 2 Personen)

  • ca. 300–350 g Kalbsleber (dünn geschnitten, ca. 5 mm)
  • ca. 50 g Butter (idealerweise ungesalzene Butter)
  • 10–12 frische Salbeiblätter
  • 2 EL Mehl (oder Speisestärke, zum Bestäuben)
  • Olivenöl (optional, zum Anbraten)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Optional: Ein Schuss trockener Weißwein oder Zitronensaft

Die Zubereitung

  1. Vorbereitung: Tupfen Sie die Kalbsleber mit Küchenpapier trocken. Bestäuben Sie die Leberstücke leicht mit Mehl. Dies hilft, eine leichte Kruste zu bilden und bindet später die Buttersoße.
  2. Anbraten: Erhitzen Sie in einer großen Pfanne einen kleinen Schuss Olivenöl und die Hälfte der Butter. Sobald die Butter schäumt, legen Sie die Leberstücke hinein. Wichtig: Braten Sie die Leber sehr kurz an, maximal 1–2 Minuten pro Seite. Die Leber soll außen eine schöne Farbe annehmen, innen aber noch leicht rosa und saftig sein.
  3. Die Salbei-Butter: Nehmen Sie die Leber aus der Pfanne und stellen Sie sie beiseite. Geben Sie die restliche Butter und die frischen Salbeiblätter in die Pfanne. Reduzieren Sie die Hitze.
  4. Aroma-Entfaltung: Lassen Sie die Butter langsam schmelzen, bis sie zu schäumen und leicht braun wird (Nussbutter-Aroma). Die Salbeiblätter werden in der Hitze knusprig und geben ihr intensives Aroma ab.
  5. Ablöschen und Servieren: Fügen Sie bei Bedarf einen Schuss Weißwein hinzu und lassen Sie diesen kurz reduzieren. Legen Sie die Leberstücke kurz zurück in die Pfanne, um sie in der Salbei-Butter zu schwenken und zu erwärmen. Würzen Sie alles großzügig mit Salz und Pfeffer.

Der finale Touch: Servieren Sie die gebratene Leber sofort, übergossen mit der duftenden Salbei-Butter und den knusprigen Blättern. Ein Spritzer frischer Zitronensaft kann die Aromen zusätzlich beleben und abrunden.

Die perfekte Begleitung

Da der Star des Tellers die Leber und die aromatische Soße sind, wird Fegato al Burro e Salvia meist mit sehr neutralen Beilagen serviert. Ein einfaches Kartoffelpüree oder gebratene Polenta (Maisgrieß) fangen die intensive Butternote ideal auf. Alternativ passen auch frische, gedämpfte grüne Bohnen oder ein einfacher Blattsalat.