Ein kleiner Überblick über kulinarische Kuriositäten in verschiedenen Ländern und Regionen aus Sicht der Touristen, jedoch ein Fest für Einheimische.
Für viele Reisende ist Südkorea ein Land der Gegensätze: futuristische Wolkenkratzer und uralte Tempel, K-Pop-Hysterie und stille Teehäuser. Diese kulturelle Vielfalt spiegelt sich auch in der Küche wider. Was für Koreaner alltäglich ist, kann bei Touristen für Verwirrung sorgen. Ein Blick auf fünf kulinarische Besonderheiten, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen.
1. Lebender Oktopus: Sannakji
Stellen Sie sich vor, Sie bestellen einen Oktopus und er zappelt noch auf Ihrem Teller. Sannakji ist genau das: frisch getöteter, aber noch zappelnder Oktopus. Die Nerven in den Fangarmen sind noch aktiv, sodass sie sich beim Verzehr weiter bewegen. Für Koreaner ist es eine Delikatesse, die die Frische des Tieres beweist.
Für Touristen ist es oft eine Mutprobe. Das Hauptrisiko besteht darin, dass sich die Saugnäpfe des Oktopus am Gaumen oder der Speiseröhre festsaugen können. Daher wird empfohlen, ihn sehr gut zu kauen. Wer sich traut, erlebt ein unvergessliches Gefühl.
2. Fermentierte Sojabohnenpaste: Cheonggukjang
Cheonggukjang ist eine fermentierte Sojabohnenpaste, die oft als Basis für Eintöpfe verwendet wird. Sie ist bekannt für ihren starken, fast schon stechenden Geruch. Manchmal wird er mit altem Käse oder sogar fauligen Socken verglichen. Der Geruch kommt von den Bakterien, die für die Fermentierung verantwortlich sind.
Für koreanische Genießer ist der Geruch ein Zeichen von Qualität. Wer sich überwindet, wird mit einem tiefen, nussigen und umami-reichen Geschmack belohnt.
3. Schweineblutwurst: Sundae
Sundae ist eine koreanische Blutwurst, die aus Schweineblut, Nudeln und Reis gemacht wird. Sie wird oft gedämpft oder in einer Brühe serviert und hat eine feste, geleeartige Textur. Obwohl sie in anderen Ländern ebenfalls Blutwürste gibt, ist das koreanische Sundae-Gericht für viele Touristen eine ungewohnte Überraschung.
Für viele Koreaner ist es ein herzhaftes Street Food, das schnell satt macht.
4. Rohe Meeresfrüchte: Hongeo
Hongeo ist ein traditionelles Gericht aus fermentiertem Rochen. Der Fisch wird monatelang in Töpfen gelagert, was zu einer starken Ammoniak-Entwicklung führt. Der Geschmack und der Geruch sind so intensiv, dass er selbst bei Koreanern die Geister scheidet.
Für Touristen ist das Gericht oft eine extreme Herausforderung. Die fermentierten Fische werden roh mit Kimchi gegessen.
5. Gekochtes Seegras: Miyeokguk
Miyeokguk ist eine Seegrassuppe, die in Korea traditionell zum Geburtstag gegessen wird. Seetang ist eine wichtige Zutat in der koreanischen Küche. Die Suppe hat einen salzigen, maritimen Geschmack.
Für einige westliche Touristen ist der Geschmack von Seetang ungewohnt. Hinzu kommt die glibberige Konsistenz, die bei manchen für Befremden sorgt.
Wer sich auf eine kulinarische Reise durch Südkorea begibt, sollte daher offen für Neues sein. Es lohnt sich, die Vorurteile beiseite zu legen und die ungewöhnlichen Gerichte zu probieren.