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Die Kombination von Fisch und Milch mag in vielen Regionen Europas ungewöhnlich erscheinen, doch in den kalten Regionen des Nordens, insbesondere in Finnland, ist die Fisch-Milchsuppe – bekannt als Lohikeitto (Lachssuppe) – ein unverzichtbares Nationalgericht. Sie verkörpert die nordische Küche in ihrer reinsten Form: einfache Zutaten, cremige Textur und intensive, aber klare Aromen.

Herkunft und Tradition: Essen als Schutz vor der Kälte

Lohikeitto stammt aus den Küsten- und Schärenregionen Finnlands, wo der Lachs (Lohi) und die Milchwirtschaft traditionell eine große Rolle spielten.

  • Der Zweck: Die Suppe ist ein klassisches Wohlfühlgericht und ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die nordische Küche auf das raue Klima reagiert. Die Kombination aus Fett (aus dem Lachs und der Sahne/Milch), sättigenden Kohlenhydraten (Kartoffeln) und Wärme macht sie zu einer idealen Mahlzeit an kalten Tagen.
  • Die Einfachheit: Im Gegensatz zu vielen mitteleuropäischen Suppen mit komplexen Roux-Bindungen oder dunklen Soßen setzt Lohikeitto auf eine minimalistische Basis. Die Cremigkeit entsteht durch die direkte Zugabe von Milch oder Sahne zur klaren Fischbrühe, wodurch der feine Geschmack des Lachses und des Dills nicht überdeckt wird.

Die Besonderheiten: Lachs, Milch und der Geschmack von Dill

Die entscheidenden Merkmale, die Lohikeitto von anderen Fischsuppen unterscheiden:

  • Fettfisch als Basis: Die Verwendung von Lachs oder Forelle ist zentral. Der Fettgehalt dieser Fische trägt maßgeblich zur Reichhaltigkeit und zum Mundgefühl der Suppe bei.
  • Dill-Dominanz: Das primäre Kraut ist frischer Dill. Sein leicht süßlich-anisartiges Aroma ist der perfekte Begleiter zum Lachs und zur Milde der Milch.
  • Kein Überkochen: Der Lachs wird traditionell nicht gekocht, sondern nur in der heißen Suppe gar gezogen (pochiert). Dadurch bleibt er saftig und zart.

Rezeptvorschlag: Klassische Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)

Dieses Rezept ist einfach und legt Wert auf frische, klare Aromen.

Zutaten (für 4 Personen)

  • 400 g Lachsfilet (ohne Haut, in ca. 2–3 cm große Würfel geschnitten)
  • 500 g festkochende Kartoffeln (gewürfelt)
  • 2 Karotten (in Scheiben oder Würfel geschnitten)
  • 1 Stange Lauch (in feine Ringe geschnitten)
  • 800 ml Fischfond (oder Gemüsebrühe)
  • 200 ml Sahne (oder eine Mischung aus Milch und Sahne)
  • 2 EL Butter
  • 1 Lorbeerblatt
  • 3-4 Pimentkörner (optional, für traditionellen Geschmack)
  • 1 Bund frischer Dill (großzügig gehackt)
  • Salz, weißer Pfeffer
  • Optional: Ein Spritzer Zitronensaft

Zubereitung

  1. Gemüse andünsten: Die Butter in einem großen Topf erhitzen. Die Kartoffel- und Karottenwürfel zusammen mit dem Lauch darin etwa 5 Minuten andünsten, bis der Lauch glasig ist.
  2. Kochen der Basis: Gießen Sie den Fischfond oder die Brühe auf. Geben Sie das Lorbeerblatt, die Pimentkörner, etwas Salz und Pfeffer hinzu. Lassen Sie die Suppe bei mittlerer Hitze etwa 15–20 Minuten köcheln, bis die Kartoffeln fast gar sind.
  3. Veredelung mit Milch: Reduzieren Sie die Hitze. Entfernen Sie das Lorbeerblatt und die Pimentkörner. Gießen Sie die Sahne (oder Milch-Sahne-Mischung) in die Suppe und lassen Sie sie einmal kurz aufwallen.
  4. Lachs gar ziehen: Nehmen Sie den Topf von der Herdplatte oder reduzieren Sie die Hitze auf das Minimum. Geben Sie die Lachswürfel und einen Großteil des frischen Dills in die heiße Suppe. Lassen Sie den Lachs 2–4 Minuten ziehen. Die Suppe darf nicht mehr kochen, damit der Lachs zart bleibt und nicht zerfällt.
  5. Abschmecken: Die fertige Suppe mit Salz, Pfeffer und eventuell einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.

Serviervorschlag: Lohikeitto wird traditionell mit frischem Roggenbrot und Butter serviert, um die cremige Brühe aufzusaugen.