Tnd wandern radfahren sachsen thueringen 06Wandern, Radfahren, Tourismus, Natur, Weiße Elster, Erholung, Gastronomie

Der Pöllwitzer Wald, eingebettet zwischen der ehemaligen Residenzstadt Greiz und der Talsperrenstadt Zeulenroda-Triebes, ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete im ostthüringischen Vogtland. Was auf den ersten Blick wie ein dichter Nadelwald erscheint, entpuppt sich bei näherer Erkundung als ein faszinierendes Mosaik aus militärischer Geschichte, seltener Natur und ausgezeichneten Wegen für alle, die das Draußensein lieben.

Dieser Wald ist ein Juwel des Nationalen Naturerbes, verwaltet von der DBU Naturerbe GmbH, und bietet Wanderern und Radfahrern einzigartige Einblicke in eine sich w langsam wandelnde Landschaft.


Die magische Mitte: Das Moor als Herzstück

Die größte Attraktion und das ökologische Herzstück des Pöllwitzer Waldes ist zweifellos das Moor.

Wandern über dem Wasser: Der Moorerlebnispfad

Der Moorerlebnispfad ist ein Muss für jeden Besucher. Auf einem etwa 650 Meter langen Holzbohlenweg können Naturliebhaber das empfindliche Ökosystem betreten, ohne es zu zerstören.

  • Erlebnis-Stationen: Entlang des Pfades vermitteln rund 20 Informationstafeln und Erlebnisstationen Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt des Moores. Besonders Familien werden von den interaktiven Elementen begeistert sein, die das Geheimnis des Moores kindgerecht aufschlüsseln.
  • Aussichtsturm: Ein neun Meter hoher Aussichtsturm bietet einen spektakulären Blick über die Moorlandschaft, der zu jeder Jahreszeit seinen Reiz hat. Im Frühjahr, wenn das seltene Wollgras blüht und die Fläche mit weißen, bauschigen Köpfen überzieht, ist die Szenerie besonders reizvoll.
  • Seltene Bewohner: Mit etwas Glück lassen sich hier seltene Arten wie der Schwarzstorch, der Moorfrosch oder fleischfressende Pflanzen wie der Rundblättrige Sonnentau beobachten.

Auf den Spuren der Geschichte: Der Wandel des Waldes

Was den Pöllwitzer Wald besonders macht, ist seine bewegte Geschichte. Von 1964 bis 1990 wurde ein großer Teil der Fläche von der Nationalen Volksarmee (NVA) als militärisches Sperrgebiet und Schießplatz genutzt.

  • Der Segen der Sperrzone: Paradoxerweise hat diese militärische Nutzung dazu beigetragen, dass die Natur an vielen Stellen ungestört bleiben konnte. Nach der Dekontaminierung des Geländes wurde der Wald an die DBU Naturerbe übertragen.
  • Der „Buchengarten“ und die Heiden: Heute findet hier ein langsamer Umbau der dominierenden Nadelwälder (Kiefern, Fichten) hin zu naturnahen Laubmischwäldern statt. Zudem sind die durch die militärische Nutzung entstandenen trockenen Heiden erhalten geblieben, die seltene Arten wie die Heidelerche beheimaten.

Aktiv durch den Pöllwitzer Wald: Wandern und Radfahren

Die Wege durch den Pöllwitzer Wald sind ideal für ausgedehnte Tagestouren und leichte Radfahrten geeignet.

Wandern

Der Rundwanderweg Pöllwitzer Wald (ca. 16 km) ist als große Acht konzipiert, die Wanderer durch die abwechslungsreichen Forstgebiete führt. Der Weg ist größtenteils leicht begehbar und führt auch am historischen Dreiländereck (der ehemaligen Grenze der Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie sowie Kursachsen) vorbei.

Radfahren

Der Sagenweg ist eine hervorragende Radroute, die den Wald durchquert. Er verbindet das Zeulenrodaer Meer mit den Residenzen der Reußen in Greiz. Radfahrer können sich auf eine naturbelassene Wegführung fernab von Verkehr und Lärm freuen. Die Route bietet die perfekte Kombination aus Waldruhe und kulturellen Zielen in den umliegenden Städten.

Tipp für Radfahrer: Da es sich um Forst- und naturbelassene Wege handelt, sind Mountainbikes oder Trekkingräder den schmalen Reifen von Rennrädern vorzuziehen.

Der Pöllwitzer Wald ist somit der ideale Ort für alle, die Ruhe, Naturerlebnis und eine spannende Geschichte suchen – ein grüner Schatz im Vogtland, der zum Entdecken einlädt.