Tnd kurios seltsam gerichte rezepte gourmet 18Kulinarische Kuriositäten aus aller Welt.

Ein kleiner Überblick über kulinarische Kuriositäten in verschiedenen Ländern und Regionen aus Sicht der Touristen, jedoch ein Fest für Einheimische.

Marokko, das ist nicht nur bunte Märkte, endlose Wüste und der Ruf des Muezzins. Es ist auch ein kulinarisches Wunderland, in dem sich jeder Tourist auf eine Reise der Sinne begibt. Doch hinter dem Duft von Minze, Koriander und Kreuzkümmel lauern so manche kulinarische Besonderheiten, die für europäische Gaumen – und Nerven – eine echte Herausforderung sein können. Was für Einheimische eine Delikatesse ist, sorgt bei vielen Reisenden für Verwirrung, Schock oder zumindest für ein leichtes Unwohlsein. Hier sind fünf Beispiele für marokkanische Spezialitäten, die Ihren Mut auf die Probe stellen werden.


1. Das Frühstück des Löwen: Schafskopf (Ras el-Ghoul)

Sie denken, ein marokkanisches Frühstück besteht aus frischem Fladenbrot, Oliven und einem Glas süßem Minztee? Denken Sie noch einmal nach. In einigen Teilen des Landes, besonders an traditionellen Ständen in den Souks, kann man morgens einen gekochten Schafskopf serviert bekommen. Ja, Sie haben richtig gehört. Das Tier wird als Ganzes gekocht, und der Kellner – oder der Metzger – zerlegt das Fleisch direkt vor Ihren Augen.

Das Fleisch ist butterweich und zart, aber der Anblick des ganzen Kopfes, der Sie mit leeren Augen anblickt, erfordert starke Nerven. Für Marokkaner ist es ein Zeichen von Reichtum und Gastfreundschaft, einen ganzen Kopf zu servieren. Für den Touristen ist es eine Mutprobe, die man mit einem stoischen „Bismillah“ (Im Namen Gottes) und einer Portion Tapferkeit überwinden muss.


2. Das kulinarische Rätsel: Schnecken (Babouch)

Ein Besuch in Marrakesch ist nicht komplett ohne einen Abend auf dem Djemaa el-Fna. Zwischen Geschichtenerzählern und Schlangenbeschwörern finden Sie hier große dampfende Kessel. Ihr Inhalt: Schnecken (Babouch).

Die kleinen, dunklen Schnecken werden in einer würzigen Brühe gekocht, die nach Anis und anderen Kräutern duftet. Der Verkäufer serviert sie in einer Schale, und man isst sie, indem man sie mit einem Zahnstocher aus dem Gehäuse befreit und die Brühe schlürft. Das Problem ist nicht der Geschmack, der eher mild und erdig ist. Es ist die Konsistenz und der Gedanke, ein kleines, schleimiges Tier zu essen. Es ist ein Erlebnis, das entweder begeistert oder für immer das Vertrauen in Schnecken zerstört.


3. Das „Fleisch-Kaugummi“: Kamelfleisch (Jamal)

Kamelfleisch wird in Marokko oft in Tajines oder auf Spießen serviert. Der Gedanke an dieses exotische Fleisch mag abenteuerlich klingen, aber die Realität ist oft eine andere. Kamelfleisch ist extrem zäh und hat eine faserige Konsistenz. Es kann sehr lange gekocht werden, und trotzdem fühlt es sich im Mund an wie eine Art „Fleisch-Kaugummi“.

Einige Stücke sind in Ordnung, aber oft erwischt man ein besonders zähes Exemplar, an dem man länger kaut, als die gesamte Mahlzeit dauert. Für den ungeübten Gaumen kann das zu einer frustrierenden Erfahrung werden. Man hat den Eindruck, dass man das Fleisch nicht isst, sondern sich in einem schier endlosen Kampf der Kiefermuskeln befindet.


4. Die scharfe Überraschung: Harissa als Brotaufstrich

Harissa, die nordafrikanische Chilipaste, ist den meisten als scharfes Gewürz bekannt. Doch in Marokko wird sie manchmal als eine Art Brotaufstrich serviert, der in der Konsistenz und im Aussehen an Tomatenmark erinnert. Wenn Sie nicht aufpassen, können Sie sich schnell einen großzügigen Klecks auf Ihr Fladenbrot schmieren und einen Bissen nehmen, der Ihre Geschmacksknospen für den Rest des Tages betäubt.

Die paste ist oft schärfer als erwartet und erfordert eine gehörige Portion Mut, um sie pur zu probieren. Der touristische Reflex, sie wie ein mildes Püree zu behandeln, kann zu einem schmerzhaften Erwachen führen.


5. Das „Dreckwasser“: Süßer Minztee (Atay)

Minztee ist das Nationalgetränk Marokkos und wird zu jeder Tageszeit serviert. Er ist süß, erfrischend und köstlich. Doch was bei uns als sauberes, klares Getränk gilt, wird in Marokko oft in einer Weise serviert, die für Verwirrung sorgen kann. Der Teemeister gießt den Tee aus großer Höhe in die Gläser, was eine schaumige Krone bildet. Doch oft bleibt am Boden des Glases ein dunkler, sandiger Bodensatz zurück. Für den Laien sieht das aus wie „Dreckwasser“, das sich in den Bergen des Glases absetzt.

Die Wahrheit ist, dass der Teebodensatz ein natürlicher Teil des Teeprozesses ist und die Einheimischen ihn mit einer Lässigkeit wegschlürfen. Für den Touristen ist es jedoch oft ein Moment der Verunsicherung, in dem man sich fragt, ob man das Glas lieber stehen lassen sollte.