Tnd wandern radfahren sachsen thueringen 10Wandern, Radfahren, Tourismus, Natur, Weiße Elster, Erholung, Gastronomie

Der Hainer See, südlich von Leipzig im sogenannten Leipziger Neuseenland gelegen, ist ein Musterbeispiel für den gelungenen Wandel einer einstigen Bergbauregion. Wo bis 1999 noch Bagger Braunkohle förderten, erstreckt sich heute ein kristallklares Gewässer, umrahmt von Wäldern und Radwegen. Für Naturfreunde, Wanderer und Radfahrer bietet der Hainer See eine überraschend vielfältige und erholsame Kulisse.

Der Wandel: Von der Grube zum Naturjuwel

Der Hainer See ist Teil des Bergbaufolgesees Haase. Er entstand durch die Flutung des Tagebaus Witznitz II, ein Prozess, der die Landschaft radikal neu formte. Heute ist der See mit dem Störmthaler See durch einen Kanal verbunden und dient als zentraler Erholungsort. Das Besondere: Die Rekultivierung legte den Fokus auf eine naturnahe Gestaltung. Steile Uferzonen aus der Bergbauzeit wurden abgeflacht, und neue Wälder wie die „Neue Harth“ wurden angepflanzt, die nun ein dichtes Netz an Wegen bieten.

Wandern: Idyllische Pfade durch die Neue Harth

Für Wanderer ist die Umgebung des Hainer Sees ein Paradies, das fernab großer Touristenströme Ruhe bietet.

  • Rundwanderweg Hainer See: Der Hauptweg führt auf etwa 16 Kilometern einmal um den See herum. Die Route ist überwiegend flach und familienfreundlich, bietet aber immer wieder reizvolle Ausblicke auf das Wasser. Besonders schön ist der Abschnitt im Süden des Sees, wo die neu entstandenen Uferwälder fast unberührt wirken.
  • Die Neue Harth: Östlich des Sees erstreckt sich die Neue Harth, ein rekultiviertes Waldgebiet. Hier finden sich zahlreiche Forst- und Wirtschaftswege, die sich hervorragend für längere, ruhige Spaziergänge eignen. Der Waldcharakter bietet Schutz vor der Sonne und ist ideal für die Beobachtung der heimischen Tierwelt.

Tipp für Naturbeobachter: Achten Sie auf die zahlreichen Anlandungszonen am Ufer, wo sich oft Wasservögel und mit etwas Glück auch Biber tummeln.

Radfahren: Vernetzt im Leipziger Neuseenland

Der Hainer See ist perfekt in das weitläufige Radwegenetz des Leipziger Neuseenlandes integriert. Hier können Radfahrer flache und gut ausgebaute Strecken mit hohem landschaftlichem Wert genießen.

  • Seeblick und Uferrouten: Der Radweg um den Hainer See selbst ist sehr gut ausgebaut und fast durchgehend asphaltiert oder geschottert. Er bietet ständigen Blickkontakt zum Wasser und verbindet die kleinen Orte Kahnsdorf (mit dem historischen Schiller-Haus) und Rötha.
  • Anbindung an Großschleifen: Vom Hainer See aus lässt sich die Seen-Big-Five-Tour starten. Diese Route verbindet die fünf großen Seen der Region (Cospudener See, Zwenkauer See, Markkleeberger See, Störmthaler See und Hainer See) miteinander. Sie ermöglicht Tagesausflüge oder mehrtägige Touren und führt fast ausschließlich über asphaltierte, autofreie Wege.
  • Zurück in die Geschichte: Eine Fahrt entlang des Kanals zum benachbarten Störmthaler See bietet nicht nur landschaftliche Abwechslung, sondern auch die Möglichkeit, die Vineta zu besichtigen – die schwimmende Kirche auf dem See, die an das im Tagebau versunkene Dorf Störmthal erinnert.

Besonderes Merkmal für Radfahrer: Die Wege sind im gesamten Neuseenland hervorragend ausgeschildert und die Topografie ist durchweg flach, was die Region ideal für entspannte Genussradler und Familien macht.

Idyll für Naturfreunde

Der Hainer See ist mehr als nur ein Badesee. Er ist ein lebendiges Denkmal des Strukturwandels, das eine einzigartige Kombination aus Bergbaugeschichte und neuer Natur bietet. Für Wanderer und Radfahrer ist die Region durch die gut erschlossenen Uferwege und die Anbindung an das Seennetz ein idealer Ort, um die Ruhe der sächsischen Seenlandschaft in vollen Zügen zu genießen.