Die Uhlstädter Heide im Herzen Thüringens ist ein Refugium für Naturfreunde und Aktivurlauber, die abseits der großen Touristenpfade Ruhe und Abwechslung suchen. Gelegen am nordöstlichen Rand des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, vereint diese Region die sanften Höhenzüge des Thüringer Schiefergebirges mit der romantischen Flusslandschaft des Saaletals. Sie ist nicht nur ein 1082 Hektar großes Naturschutzgebiet, sondern auch ein historisch bedeutsamer Ort, den schon Johann Wolfgang von Goethe auf seinen Reisen zur nahegelegenen Charlotte von Stein schätzte.
Wandern: Sagen und Historie auf gut ausgeschilderten Wegen
Die Uhlstädter Heide bietet ein weit verzweigtes und gut ausgeschildertes Wanderwegenetz, das reichlich mit Schutzhütten und Ruhebänken versehen ist. Die Wege führen durch dichte Buchen- und Kiefernwälder, über Bergwiesen und zu sagenumwobenen historischen Orten.
1. Der Rundweg Uhlstädter Heide (z.B. Rundweg 1 bei Weißen)
Für Einsteiger und Genießer ist dieser Rundweg ideal. Er führt über Forstwege und bietet sportliche Anstiege, die mit herrlichen Ausblicken belohnt werden.
- Besonderheit: Auf dem Weg begegnet man dem Weißenbach-Blick, den Einheimische wegen seiner Schönheit gerne als „voralpin“ bezeichnen. Die Route führt durch das Naturschutzgebiet zum Kreuzungspunkt Frauentafel, einem Ort, dem zahlreiche Sagen zugeschrieben werden. Halten Sie Ausschau nach der seltenen Rötelbeere (einer Kreuzung aus Heidel- und Preiselbeere).
- Länge & Schwierigkeit: Etwa 8–10 Kilometer, mittlerer Schwierigkeitsgrad.
2. Auf Goethes Spuren: Zur Weißenburg
Wer Geschichte atmen möchte, folgt den Pfaden, die einst der Dichterfürst nutzte. Goethe wanderte mehrmals vom Schloss Kochberg (dem Landsitz seiner Geliebten Charlotte von Stein) zur Weißenburg.
- Sehenswertes: Die Weißenburg, thronend auf einem 40 Meter hohen Felssporn über der Saale, bietet einen fantastischen Blick über das Saaletal. Die Burg wurde nach einem Brand im 18. Jahrhundert neu errichtet, hat aber einen Kern aus dem 13. Jahrhundert.
- Kirchenruine Töpfersdorf: Tief im Hochwald der Heide findet sich die mystische Ruine der ehemaligen Dorfkirche von Töpfersdorf – Zeugnis einer im 16. Jahrhundert verlassenen Siedlung, die nur noch über ausgeschilderte Wanderwege erreichbar ist.
Radfahren: Dem Saale-Radweg folgen
Für Radfahrer ist die Uhlstädter Heide ideal gelegen, da der berühmte Saale-Radwanderweg direkt durch die Ortschaften wie Uhlstädt, Zeutsch und Niederkrossen führt. Die Region bietet flussnahe, meist ebene bis leicht hügelige Strecken, die sich gut für Tagesausflüge eignen.
- Die Radtour „Um die Uhlstädter Heide“: Diese längere, aber abwechslungsreiche Rundtour führt vom Saaletal aus auch in das Orlatal und verbindet die Städte Saalfeld, Rudolstadt und Orlamünde. Sie bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Natur und Barockstädten.
- Das Saale-Erlebnis: Entlang des Flusses bieten sich in den Flößerdörfern wie Uhlstädt besondere Attraktionen. Das Flößereimuseum in Uhlstädt erinnert an die lange Tradition der Langholzflößerei, und in den Sommermonaten können an manchen Stellen sogar touristische Floßfahrten gebucht werden.
Kultur-Tipps für die Rast
Die Region um Uhlstädt-Kirchhasel ist reich an Kultur, die sich perfekt in Wander- oder Radtouren integrieren lässt:
- Schloss Kochberg: Besuchen Sie das ehemalige Wasserschloss von Charlotte von Stein mit seinem einzigartigen Liebhabertheater (Teil der Europastraße Historische Theater).
- Kienberghaus: Die Ausflugsgaststätte Jagdhof Kienberghaus auf dem Kienberg lockt mit einem herrlichen Panoramablick über das Saaletal und die Wälder der Heide.
- Luisenturm: Auf dem Hummelsberg bei Kleinkochberg bietet der 1864 errichtete Luisenturm einen weiten Blick über die Saale-Ilm-Platte bis hin zum Frankenwald und Thüringer Wald.
Ob Sie nun die Ruhe der Waldwege suchen, historischen Spuren folgen oder die malerische Saaleaue erradeln möchten – die Uhlstädter Heide ist ein vielseitiges Paradies, das den Besucher mit seiner landschaftlichen Schönheit und seinem reichen kulturellen Erbe begeistert.