Das staatlich anerkannte Heilbad Bad Klosterlausnitz liegt malerisch auf rund 310 Metern Höhe und bildet das grüne Herz des Thüringer Holzlandes. Die Region zwischen Jena und Gera ist ein Paradies für alle, die tiefe Wälder, sanfte Hügel und das Rauschen alter Mühlen suchen. Hier findet sich ein einzigartiges Wegenetz, das sowohl ambitionierte Radfahrer als auch Erholung suchende Wanderer begeistert.
I. Wandern: Zwischen Heilmoor und wilder Romantik
Das Wandergebiet rund um Bad Klosterlausnitz ist ideal für Kurgäste und Naturfreunde gleichermaßen erschlossen.
1. Auf den Spuren des Heilmoors
Die Besonderheit des Ortes ist sein Moor, das Bad Klosterlausnitz den Titel „Heilbad“ verliehen hat. Mitten im Waldgebiet liegt das Naturschutzgebiet, in dem sich entspannte Runden drehen lassen:
- Rundwege im Kurgebiet: Die beiden Kurterrainwege (1 und 2) sind bioklimatisch vermessen und bewusst für Erholung und Rehabilitation angelegt. Sie führen über breite, gut befestigte Waldwege mit geringen Steigungen. Der längere Kurterrainweg 2 bietet auf 6,5 Kilometern eine landschaftlich reizvolle Schleife durch die Fichten- und Mischwälder, direkt angebunden an das Kurmittelhaus und den Kurpark.
- Die Rote Pfütze: Nur eine kurze Wanderung vom Kurzentrum entfernt liegt der malerische Teich „Rote Pfütze“, der inmitten der Moorlandschaft liegt. Die Wanderung dorthin ist anspruchslos und leicht zu begehen, bietet aber tiefe Einblicke in die feuchte, waldreiche Natur.
2. Die wildromantischen Mühlentäler
Das wahre Wanderjuwel der Region sind die tief in den roten Buntsandstein eingeschnittenen Täler, in denen die Bäche Rauda und Zeitz fließen:
- Das Eisenberger Mühltal: Nur wenige Kilometer von Bad Klosterlausnitz entfernt erstreckt sich das Mühltal. Hier reihen sich entlang der Rauda neun historische Mühlen aneinander. Die Wanderwege verlaufen größtenteils naturnah und bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr.
- Der Zeitzgrund: Dieses Tal ist bekannt für seine besonders urwüchsige und idyllische Landschaft. Der Zeitzbach schlängelt sich durch den Wald, und man passiert historische Gasthäuser wie die Janismühle und die Ziegenmühle, die eine Pause bei regionaler Küche garantieren.
II. Radfahren: Auf dem Thüringer Mühlenradweg
Auch Radfahrer kommen im Thüringer Holzland voll auf ihre Kosten. Die Region bietet hervorragende Anbindungen an überregionale Routen und verbindet Naturerlebnis mit Kultur und Geschichte.
1. Der Thüringer Mühlenradweg (75 km)
Die Hauptschlagader der Radwege in der Region ist der Thüringer Mühlenradweg. Diese ca. 75 Kilometer lange Rundtour führt direkt durch Bad Klosterlausnitz, Hermsdorf und Eisenberg und gilt als mittelschwer.
- Verlauf: Die Route verbindet das Eisenberger Mühltal mit dem Zeitzgrund und der Keramikstadt Bürgel. Radfahrer erleben die Höhepunkte des Holzlandes: Von den bewirtschafteten Mühlen (viele laden zur Rast ein) bis hin zu den offenen Waldgebieten.
- Wegbeschaffenheit: Der Weg verläuft abseits großer Straßen auf asphaltierten Radwegen, Nebenstraßen und befestigten Wirtschaftswegen.
- Kombinationsmöglichkeiten: Der Mühlenradweg lässt sich hervorragend mit dem Saaleradwanderweg oder dem Kirchenradweg Jena–Thalbürgel zu längeren Touren kombinieren, die Radlern immer wieder schöne Fernsichten ins Saaletal eröffnen.
2. Touren für Genießer
Für kürzere Ausflüge eignen sich die regionalen Rundtouren, die oft im Mühltal ihren Schwerpunkt haben. Eine beliebte, überwiegend einfache 47-Kilometer-Rundtour führt beispielsweise von Gera aus ins malerische Mühltal und bietet ein leichtes Profil für Familien und Genussradler.
III. Erholung im Kurpark und Einkehr
Nach der Bewegung bietet der Kurpark im Zentrum von Bad Klosterlausnitz eine Oase der Ruhe.
Der Kurpark, direkt unterhalb des Kurmittelhauses gelegen, ist mehr als nur eine Grünanlage. Er ist ausgestattet mit einem Kneipp-Tretbecken zur Erfrischung der Waden, einem kleinen Fitnesspark und einem idyllischen Heidegarten. Ein Spaziergang über die gepflegten Rasen- und Blumenanlagen ist der perfekte Ausklang einer jeden Tour.
Die zahlreichen bewirtschafteten Mühlen in den Tälern, wie die Meuschkensmühle, sind nicht nur historische Sehenswürdigkeiten, sondern auch beliebte Rastpunkte, die mit Thüringer Küche zur Stärkung einladen.
Bad Klosterlausnitz und das Thüringer Holzland sind damit die ideale Adresse für alle, die eine Kombination aus sanfter Heilbad-Kultur, sportlicher Betätigung und der ursprünglichen Schönheit der mitteldeutschen Waldlandschaft suchen.