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Wildblumen sind weit mehr als nur hübsche Farbtupfer in der Landschaft. Sie sind Überlebenskünstler, ökologische Lebensretter und haben eine überraschend vielseitige Vergangenheit. Hier sind elf interessante und kuriose Fakten über die Stars der Wiese:


Ökologie und Überleben

  1. Wildblumen sind Überlebenskünstler: Im Gegensatz zu vielen gezüchteten Blumen kommen Wildblumen oft hervorragend mit kargen Böden und wenig Wasser zurecht. Sie sind an ihre lokalen Standorte perfekt angepasst und benötigen daher kaum Pflege.
  2. Sie verringern den Jetlag von Insekten: Der Verlust heimischer Wildblumen kann dazu führen, dass die Blütezeiten nicht mehr mit dem phänologischen Auftreten (also dem Aktivitätsbeginn) der Bestäuber zusammenpassen. Wildblumen sichern diesen „eingespielten“ Rhythmus.
  3. Die Farben sind UV-Signale: Viele Blüten haben UV-Muster, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Diese Muster dienen als „Landeanflugsbahnen“ für Bienen und andere Insekten und leiten sie direkt zum Nektar.
  4. Einige Wildbienen sind Pollen-Spezialisten: Viele Wildbienenarten sind oligolektisch, das heißt, sie sammeln Pollen nur von einer einzigen Pflanzenfamilie oder sogar nur einer einzigen Pflanzenart (wie z. B. die Hahnenfuß-Scherenbiene). Ihr Überleben hängt direkt von diesen speziellen Wildblumen ab.
  5. Der Klappertopf ist ein Halbparasit: Der Kleine Klappertopf (Rhinanthus minor) ist eine faszinierende Wildblume, die einen Teil ihrer Nährstoffe aus den Wurzeln benachbarter Gräser saugt. Das hilft ihr, in nährstoffarmen Wiesen zu gedeihen. Sein Name kommt daher, dass die reifen Samen in den Kapselfrüchten beim Schütteln „klappern“.

Kurioses und Geschichte

  1. Früher wurde Butter mit Blumen gefärbt: In der Vergangenheit war die Verwendung von Wildblumen in der Küche ganz normal. Zum Beispiel wurden Ringelblumen verwendet, um Butter eine appetitlichere gelbe Farbe zu verleihen.
  2. Der Löwenzahn ist komplett essbar: Die gesamte Löwenzahnpflanze (Taraxacum officinale) ist essbar. Die Blätter wurden für Salate und Suppen genutzt, die Wurzeln geröstet als Kaffeeersatz und die Blüten für Gelees.
  3. Die Schafgarbe war ein Kriegskraut: Die Schafgarbe (Achillea millefolium) wurde historisch in Kriegszeiten zur ersten Wundversorgung genutzt, da ihr eine blutstillende und entzündungshemmende Wirkung zugesagt wurde.
  4. Die Klette war der Erfinder des Klettverschlusses: Die Samenstände der Klette (Arctium) heften sich hartnäckig an Kleidung und Tierfelle. Dieses Prinzip der winzigen Häkchen inspirierte den Schweizer Ingenieur George de Mestral in den 1940er Jahren zur Erfindung des Klettverschlusses.
  5. Pflanzenstängel als Winterquartier: Viele Insekten, darunter einige Wildbienenarten, überwintern in den hohlen Pflanzenstängeln verblühter Stauden wie der Königskerze oder Disteln. Deshalb ist es wichtig, verblühte Wildblumen im Winter stehenzulassen.
  6. Die Wilde Möhre trägt ein „Lockinsekt“ Die Wilde Möhre (Daucus carota) besitzt in der Mitte ihrer weißen Blütendolde oft eine einzelne, kleine, dunkelrote oder schwarze Blüte. Es wird vermutet, dass diese dunkle Blüte ein Insekt vortäuscht, um Bestäuber gezielter anzulocken.