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Wenn die Temperaturen fallen und der Wind über die weiten Landschaften Kanadas pfeift, sehnt sich Körper und Seele nach einer Mahlzeit, die von innen wärmt und stärkt. Hier, wo die Jagd eine tiefe kulturelle Wurzel hat und die Natur reich an Wild ist, entstand über Generationen hinweg die Tradition der deftigen Wintersuppe aus Wildfleisch. Es ist mehr als nur ein Gericht; es ist ein Tribut an die Wildnis, ein Zeugnis der Ausdauer und ein Festmahl, das Familie und Freunde am knisternden Feuer zusammenbringt.

Diese Suppe ist eine Hommage an die reichhaltigen Ressourcen des Landes und die Kunst, mit einfachen, nahrhaften Zutaten ein Maximum an Geschmack und Sättigung zu erzielen. Sie vereint die erdigen Aromen von Wildfleisch mit der Süße von Wurzelgemüse und der Würze von Kohl zu einem wahren Seelenwärmer.

Die Philosophie hinter der kanadischen Wintersuppe

Das Besondere an dieser Suppe ist ihre Deftigkeit und Vielseitigkeit. Kanadische Wildsuppe ist kein Gericht für feine Anlässe, sondern ehrliche, bodenständige Kost. Sie ist darauf ausgelegt, zu wärmen, Energie zu liefern und satt zu machen. Typischerweise wird dafür Fleisch von Elch, Hirsch oder Karibu verwendet, aber auch Wildschwein oder Reh passen hervorragend. Die Auswahl der Gemüse ist oft saisonal und regional geprägt: Was der Garten oder die Speisekammer hergibt, findet seinen Weg in den Topf.

Diese Suppe erzählt Geschichten von Jägern, die nach einem langen Tag in der Wildnis zurückkehren, von Familien, die sich um den Tisch versammeln, und von der tiefen Verbindung zur Natur, die in Kanadas Kultur so präsent ist.


Rezept: Kanadische Wild-Gemüse-Suppe

Dieses Rezept ist eine flexible Grundlage. Fühlen Sie sich frei, es an Ihren Geschmack und die Verfügbarkeit der Zutaten anzupassen.

Zutaten (für 6-8 Portionen):

  • Fleisch:
    • 800 g – 1 kg Wildfleisch (Hirsch, Reh, Elch, Wildschwein), pariert und in 2-3 cm große Würfel geschnitten
  • Gemüse:
    • 2 große Kartoffeln, geschält und gewürfelt (ca. 300-400 g)
    • 2 Karotten, geschält und in Scheiben geschnitten
    • 1 große Zwiebel, gehackt
    • 2 Stangen Staudensellerie, in Scheiben geschnitten
    • 1/2 kleiner Weißkohl oder Wirsing, grob gehackt (ca. 300 g)
    • 1 Pastinake (oder Petersilienwurzel), geschält und gewürfelt
    • 1 rote Bete (optional, für Farbe und Süße), geschält und gewürfelt
  • Flüssigkeit & Aroma:
    • 1,5 Liter Wildfond oder Rinderbrühe
    • 200 ml Rotwein (trocken, z.B. Merlot oder Cabernet Sauvignon)
    • 1 Dose (400 g) gehackte Tomaten
    • 2 EL Tomatenmark
    • 2-3 Knoblauchzehen, fein gehackt
    • 2 Lorbeerblätter
    • 1-2 Zweige frischer Rosmarin oder Thymian
    • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Fürs Anbraten:
    • 2 EL Öl (Rapsöl oder Pflanzenöl)
  • Zum Binden (optional):
    • 1-2 EL Mehl (oder Stärke, mit etwas kaltem Wasser angerührt)
  • Zum Servieren:
    • Frische Petersilie, grob gehackt
    • Ein Klecks Crème fraîche oder Sauerrahm (optional)
    • Knuspriges Brot

Anleitung:

  1. Fleisch vorbereiten: Tupfen Sie das Wildfleisch trocken und salzen und pfeffern Sie es kräftig.
  2. Fleisch anbraten: Erhitzen Sie das Öl in einem großen, schweren Topf (z.B. einem gusseisernen Bräter) bei mittlerer bis hoher Hitze. Braten Sie das Fleisch portionsweise scharf an, bis es von allen Seiten gut gebräunt ist. Nehmen Sie das angebratene Fleisch aus dem Topf und stellen Sie es beiseite. Die Röstaromen sind wichtig für den Geschmack!
  3. Gemüse anbraten: Reduzieren Sie die Hitze leicht. Geben Sie Zwiebeln und Knoblauch in den Topf und braten Sie sie an, bis sie weich und glasig sind (ca. 3-5 Minuten).
  4. Ablöschen und Würzen: Fügen Sie das Tomatenmark hinzu und rösten Sie es etwa eine Minute mit. Löschen Sie dann mit dem Rotwein ab und kratzen Sie eventuelle Bratreste vom Topfboden. Lassen Sie den Wein etwas einkochen.
  5. Flüssigkeit und Gemüse hinzufügen: Geben Sie das angebratene Wildfleisch zurück in den Topf. Fügen Sie den Wildfond (oder die Brühe), die gehackten Tomaten, Lorbeerblätter, Rosmarin oder Thymian hinzu. Bringen Sie alles zum Köcheln.
  6. Schmoren (Teil 1): Reduzieren Sie die Hitze, decken Sie den Topf ab und lassen Sie die Suppe mindestens 1,5 Stunden sanft köcheln, oder bis das Fleisch zart ist. Gelegentlich umrühren.
  7. Restliches Gemüse hinzufügen: Nach der ersten Kochzeit fügen Sie die Kartoffeln, Karotten, Pastinaken (und Rote Bete, falls verwendet) sowie den Staudensellerie hinzu.
  8. Weiter köcheln: Lassen Sie die Suppe weitere 20-30 Minuten köcheln, oder bis das gesamte Gemüse gar, aber noch bissfest ist.
  9. Kohl hinzufügen: Geben Sie den gehackten Kohl hinzu und lassen Sie die Suppe weitere 10-15 Minuten köcheln, bis der Kohl weich, aber nicht zerkocht ist.
  10. Abschmecken und Binden (optional): Entfernen Sie die Lorbeerblätter und Kräuterzweige. Schmecken Sie die Suppe mit Salz und Pfeffer ab. Wenn Sie eine dickere Suppe bevorzugen, können Sie jetzt das mit etwas kaltem Wasser angerührte Mehl oder die Stärke einrühren und die Suppe kurz aufkochen lassen, bis sie die gewünschte Konsistenz hat.
  11. Servieren: Servieren Sie die heiße Suppe in tiefen Tellern. Garnieren Sie sie mit frischer Petersilie und, wer mag, mit einem Klecks Crème fraîche oder Sauerrahm. Dazu passt ein kräftiges Bauernbrot oder knuspriges Baguette.

Tipps für den perfekten Wildgenuss

  • Qualität des Fleisches: Achten Sie auf gutes, frisches Wildfleisch. Wenn Sie keinen Jäger kennen, fragen Sie beim lokalen Metzger oder Wildhändler nach.
  • Vorbereitung: Das Anbraten des Fleisches ist entscheidend für die Röstaromen. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit.
  • Geduld: Eine gute Suppe braucht Zeit, um ihre Aromen zu entwickeln. Lassen Sie sie lieber etwas länger köcheln, als zu kurz.
  • Anpassbarkeit: Dieses Rezept ist eine Leinwand. Fügen Sie nach Belieben Pilze hinzu, etwas geräucherten Speck für zusätzliche Tiefe, oder tauschen Sie die Rüben gegen Kürbis aus.
  • Aufwärmen: Diese Suppe schmeckt am zweiten Tag oft noch besser, da die Aromen weiter durchziehen können.

Die kanadische Wildsuppe ist eine Hommage an die Natur und die Tradition. Sie ist ein Gericht, das Kraft und Trost spendet, perfekt für lange Winterabende und ein Zeugnis dafür, wie aus einfachen, ehrlichen Zutaten ein unvergessliches Geschmackserlebnis entstehen kann. Genießen Sie dieses Stück Kanada in Ihrem eigenen Zuhause!