Wer die Hektik des Alltags hinter sich lassen und in eine Landschaft eintauchen möchte, die von grünen Wäldern, sanften Hügeln und einer reichen Geschichte geprägt ist, findet in der Region um die thüringische Residenzstadt Greiz und den angrenzenden Werdauer Wald ein wahres Kleinod. Abseits der ausgetretenen Pfade bieten sich hier Wanderfreunden und Radlern gleichermaßen unzählige Möglichkeiten, die Natur zu genießen und kulturelle Schätze zu entdecken. Es ist die perfekte Region für eine Tagestour mit touristischen Ansprüchen, die sowohl körperliche Aktivität als auch seelische Erholung verspricht.
Die Stadt der Schlösser: Greiz als idealer Startpunkt
Beginnen Sie Ihre Tour in Greiz, der „Perle des Vogtlandes“. Die Stadt allein ist bereits einen Besuch wert. Sie ist von zwei imposanten Bauwerken gekrönt:
- Das Obere Schloss: Als Wahrzeichen der Stadt thront es auf einem 50 Meter hohen Bergkegel. Ein Aufstieg wird mit einem fantastischen Panoramablick über die Stadt und das malerische Elstertal belohnt.
- Das Untere Schloss: Dieses beeindruckende Residenzschloss aus dem 19. Jahrhundert beherbergt heute das Stadtmuseum und eine Textilschauwerkstatt.
- Der Fürstlich Greizer Park: Eine der bemerkenswertesten Leistungen der Gartenkunst in Deutschland. Der weitläufige Park mit seinen historischen Bauten wie dem Sommerpalais (das heute eine Sammlung von Karikaturen und Satiren beherbergt) lädt zum Flanieren und Verweilen ein.
Zu Fuß durchs Grüne: Der Greiz-Werdauer Wald
Direkt von Greiz aus führen zahlreiche Wanderwege in das Naherholungsgebiet Greiz-Werdauer Wald, das zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten in Mitteldeutschland gehört. Hier lässt sich die einzigartige Natur in vollen Zügen genießen:
- Der Greizer Rundwanderweg: Auf rund 70 Kilometern Länge berührt dieser Weg alle wichtigen Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung. Für eine Tagestour können Sie sich einzelne Etappen vornehmen.
- Der Elsterperlenweg: Wer es etwas anspruchsvoller mag, findet auf diesem über 70 Kilometer langen Weg entlang der Weißen Elster die perfekte Herausforderung. Der Weg ist in mehrere Etappen gegliedert und führt durch eine abwechslungsreiche Flusslandschaft.
- Der Weg durch das Waldhaus-Revier: Dieser Rundweg startet am Parkplatz Waldhaus und führt vorbei am idyllischen Tiergehege, durch den malerischen Schlötengrund und zum Mausoleum des Fürstenhauses Reuß. Er ist ideal für einen entspannten Spaziergang und bietet viel Ruhe und Natur.
Mit dem Rad unterwegs: Die Tour nach Werdau und zur Göltzschtalbrücke
Für Radfahrer bietet die Region ein gut ausgebautes Wegenetz. Eine besonders lohnenswerte Route ist die Tour von Greiz zum Werdauer Wald und weiter zur berühmten Göltzschtalbrücke.
- Route: Starten Sie am Bahnhof Greiz und folgen Sie den gut ausgeschilderten Wegen. Die Strecke führt Sie durch das landschaftlich reizvolle Waldgebiet und belohnt mit ruhigen Forstwegen und idyllischen Dörfern.
- Highlight Göltzschtalbrücke: Nach etwa 35 Kilometern erreichen Sie die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Ein imposantes Bauwerk, das Ingenieurskunst und Ästhetik auf beeindruckende Weise verbindet. Ein Abstecher von der Hauptroute lohnt sich hier auf jeden Fall.
Praktische Tipps für Ihre Tour
- Ausrüstung: Da die Wege auch durch den Wald führen, empfiehlt sich festes Schuhwerk oder ein geländetaugliches Fahrrad.
- Verpflegung: Packen Sie ausreichend Wasser und Proviant ein. Unterwegs finden sich einige Waldgaststätten, aber es ist ratsam, für alle Fälle gerüstet zu sein.
- **Einkehr: ** In den Ortschaften und am Rande des Werdauer Waldes gibt es Gasthäuser und Restaurants, wie die Waldperle oder die Weidmannsruh.
- Information: Tourist-Informationen in Greiz bieten kostenlose Broschüren, Flyer und Karten, die bei der Tourenplanung helfen.
Die Region Greiz und der Werdauer Wald beweisen, dass man nicht weit reisen muss, um atemberaubende Landschaften und geschichtsträchtige Orte zu entdecken. Eine Tagestour hier ist eine Reise für alle Sinne, die Körper und Geist gleichermaßen erfrischt und neue Perspektiven auf die Schönheit der Heimat eröffnet.
