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Die spanische Küche ist weltbekannt für ihre Tapas, den Jamón Ibérico und die Paella. Doch das Land weiß auch, wie man backt. Die Patisserie in Spanien ist tief in regionalen Klostertraditionen und historischen Einflüssen verwurzelt. Hier stellen wir die fünf beliebtesten Kuchen und Desserts vor, die von Nord bis Süd die Herzen und Gaumen erobern – von sahnig-leicht bis mandelig-deftig.


1. Tarta de Santiago (Der Santiago-Kuchen)

Der Tarta de Santiago ist mehr als nur ein Kuchen; er ist ein kulinarisches Symbol Galiciens und des berühmten Jakobswegs.

  • Herkunft: Galicien, benannt nach dem Heiligen Jakobus (Santiago).
  • Beschreibung & Geschmack: Es ist ein glutenfreier Kuchen aus geriebenen Mandeln, Zucker und Eiern, der eine feuchte, dichte Textur besitzt. Er wird ohne Mehl gebacken, was seinen intensiven Mandelgeschmack ungetrübt zur Geltung bringt.
  • Besonderes Merkmal: Die Oberfläche wird vor dem Servieren großzügig mit Puderzucker bestreut, wobei ein Schablonen-Kreuz des Santiago-Ordens (Cruz de Santiago) ausgespart wird, welches als dekoratives und historisches Markenzeichen dient.

2. Tarta de Queso (Spanischer Käsekuchen / Baskischer Cheesecake)

Obwohl Käsekuchen weltweit bekannt ist, hat die spanische Variante, insbesondere der Baskische Cheesecake (Tarta de queso vasca oder burnt cheesecake), in den letzten Jahren internationalen Ruhm erlangt.

  • Herkunft: San Sebastián (Donostia) im Baskenland, popularisiert durch das Restaurant La Viña.
  • Beschreibung & Geschmack: Dieser Käsekuchen ist das Gegenteil der klassischen, festen New-York-Variante. Er ist extrem cremig und innen oft noch leicht flüssig. Er wird bei sehr hoher Temperatur gebacken, was seine Oberfläche bewusst karamellisiert und dunkel färbt – daher der Name burnt cheesecake. Der Geschmack ist reichhaltig, leicht säuerlich vom Frischkäse und hat eine ausgeprägte karamellige Note.
  • Besonderes Merkmal: Die dunkelbraune bis schwarze, fast verbrannte Kruste und die gänzlich fehlende Basis aus Keksen oder Boden.

3. Flan (Eierstich-Karamell-Pudding)

Obwohl der Flan technisch gesehen ein Pudding ist, ist er in Spanien (und Lateinamerika) so allgegenwärtig und beliebt, dass er als das ultimative süße Gericht gilt.

  • Herkunft: Das Gericht hat römische Wurzeln, wurde aber durch die Mauren in Spanien weiterentwickelt.
  • Beschreibung & Geschmack: Der Flan ist ein Eierstich-Pudding aus Eiern, Milch und Zucker, der im Wasserbad gebacken wird. Er ist samtig-glatt und wird traditionell mit einer Karamellschicht überzogen, die beim Stürzen des Puddings die Oberseite bedeckt. Der Geschmack ist rein vanillig und süß, ergänzt durch die leicht bittere Tiefe des Karamells.
  • Besonderes Merkmal: Die glänzende Karamellkrone und die charakteristischen Rillen, die die Form beim Stürzen hinterlässt.

4. Rosquillas (Anis-Ringkuchen/Donuts)

Die Rosquillas sind kleine, ringförmige Kringel oder Donuts, die man besonders häufig während Festen und Feiertagen findet.

  • Herkunft: Madrid und Kastilien, traditionell verbunden mit den San-Isidro-Festlichkeiten.
  • Beschreibung & Geschmack: Es gibt viele regionale Variationen, aber die klassische Rosquilla ist ein frittiertes oder gebackenes Gebäck aus Mehl, Eiern, Zucker und Schmalz oder Öl. Ihr unverwechselbares Aroma erhalten sie durch Anis oder einen Schuss Anislikör. Die Textur ist außen leicht knusprig und innen luftig.
  • Besonderes Merkmal: Die auffällige Zuckerguss- oder Puderzuckerschicht, die die Rosquillas nach dem Abkühlen überzieht.

5. Tocino de Cielo (Der „Himmelsspeck“)

Dieses Dessert klingt kurios, ist aber eine Delikatesse der süßen spanischen Küche, die durch ihre Dichte und Süße besticht.

  • Herkunft: Andalusien, genauer gesagt Jerez de la Frontera, wo es im 14. Jahrhundert von Nonnen kreiert wurde, um die übrig gebliebenen Eigelbe aus der Weinproduktion (für die Klärung von Sherry) zu verwerten.
  • Beschreibung & Geschmack: Es ist ein extrem süßer und reichhaltiger Eigelb-Karamell-Pudding. Er wird hauptsächlich aus Eigelb und Zucker hergestellt, hat eine sehr feste, geleeartige Konsistenz und eine intensive gelbe Farbe. Der Geschmack ist intensiv süß, vanillig und von karamellisierten Noten durchzogen.
  • Besonderes Merkmal: Trotz des Namens hat das Dessert keinen Speck (Tocino) enthalten; der Name bezieht sich poetisch auf seine reichhaltige Textur und seinen „himmlischen“ Ursprung im Kloster.