Fernab der ausgetretenen Pfade des Massentourismus, dort, wo die Karpaten ihre sanfteste Seite zeigen, liegt ein einzigartiges Naturreservat von atemberaubender Schönheit: der Naturpark Apuseni (Parcul Natural Apuseni) in Rumänien. Er ist weit mehr als nur ein Nationalpark; er ist eine lebendige Landschaft, die von einer tiefen Verbindung zwischen Mensch und Natur, uralten Traditionen und einer geologischen Vielfalt zeugt, die ihresgleichen sucht. Wer die wahre Seele Siebenbürgens und des westlichen Rumäniens entdecken will, findet hier ein Paradies, das in seiner Ursprünglichkeit und Ruhe betörend wirkt.
Die Besonderheiten: Geologie, Geschichte und einsame Dörfer
Die Geschichte und die Merkmale des Apuseni-Gebirges sind untrennbar miteinander verbunden. Geologisch ist die Region ein Karstgebiet, das sich durch beeindruckende Formationen aus Kalkstein auszeichnet:
- Das Reich des Kalksteins: Der Park ist durchzogen von über 400 Höhlen, tiefen Schluchten, bizarren Felsformationen und unterirdischen Wasserläufen. Die Scărișoara-Eishöhle mit ihrem gigantischen, Jahrtausende alten Gletscher ist eine der größten und berühmtesten Höhlen Rumäniens und ein absolutes Highlight.
- Das Land der Motzen: Die Bewohner der Apuseni-Berge, die sogenannten Motzen (Moți), sind bekannt für ihre robuste Lebensweise, ihr traditionelles Handwerk (insbesondere die Holzverarbeitung) und ihre Gastfreundschaft. Sie leben oft in kleinen, weit verstreuten Dörfern, die sich nahtlos in die Landschaft einfügen und bis heute von der Landwirtschaft und Forstwirtschaft geprägt sind. Die Zeit scheint hier in einem langsameren Rhythmus zu schlagen.
Empfehlungen für Touristen: Authentizität statt All-Inclusive
Der Naturpark Apuseni ist kein Ziel für Massentouristen, sondern für Reisende, die Authentizität und Ruhe suchen.
- Wandern und Naturerlebnisse:
- Die Galbenei-Schlucht: Eine der beeindruckendsten Schluchten im Park. Hier können Sie auf gut markierten Pfaden wandern und Wasserfälle sowie smaragdgrüne Pools entdecken.
- Die Scărișoara-Eishöhle: Ein Muss für jeden Besucher. Die Höhle ist ganzjährig zugänglich, aber der Abstieg auf den eisigen Stufen ist ein unvergessliches Erlebnis.
- Pietrele Galbenei: Dieser gelbe Felsen bietet einen spektakulären Panoramablick über das gesamte Apuseni-Gebirge.
- Das Dorfleben erleben:
- Besuchen Sie kleine Dörfer wie Gârda de Sus oder Albac, um das traditionelle Leben der Motzen kennenzulernen. Hier finden Sie einfache, aber herzliche Pensionen, die oft selbstgekochtes, regionales Essen anbieten. Der Tourismus in den Apuseni-Bergen ist oft eine direkte Einnahmequelle für die Dorfbewohner.
- Kaufen Sie lokales Handwerk: Die Motzen sind begnadete Holzschnitzer. Ihre handgefertigten Holzartikel, von einfachen Löffeln bis hin zu kunstvollen Möbeln, sind authentische Andenken.
- Unterkunft und Logistik:
- Die Infrastruktur im Naturpark ist noch einfach, aber ausreichend. Die meisten Unterkünfte sind kleine Pensionen und Bauernhöfe.
- Ein Auto ist für die Erkundung des Parks unerlässlich, da die öffentlichen Verkehrsmittel sehr begrenzt sind. Die Straßen sind oft schmal und kurvig, was jedoch zur Abenteuerlust beiträgt.
Der Naturpark Apuseni ist ein Ort für jene, die eine Pause von der Hektik des modernen Lebens suchen. Er bietet nicht nur spektakuläre Landschaften und faszinierende Geologie, sondern auch eine Begegnung mit einer Kultur, die ihre Traditionen bewahrt hat. Es ist eine Reise, die uns lehrt, die Schönheit im Ursprünglichen und die Ruhe im Einfachen zu finden.
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