Ein kleiner Überblick über kulinarische Kuriositäten in verschiedenen Ländern und Regionen aus Sicht der Touristen, jedoch ein Fest für Einheimische.
Rumänien, das Land der Karpaten, der Vampire und der unberührten Natur, bietet eine reiche und oft unterschätzte Küche. Doch für den unerfahrenen Gaumen eines Touristen kann die rumänische Tafel zu einem wahren Rätselspiel werden. Was auf den ersten Blick seltsam erscheint, entpuppt sich oft als kulinarische Offenbarung. Hier sind fünf Beispiele für Speisen und Getränke, die Touristen in Rumänien verwirren.
1. Die Mamaliga – Mehr als nur Polenta
Man kennt Polenta aus Italien oder der Schweiz, doch die Mamaliga ist in Rumänien eine Religion. Der Maisbrei wird nicht nur als Beilage serviert, sondern ist oft das Herzstück eines Gerichts, wie in der Bulz – einer Kugel aus Mamaliga gefüllt mit Käse und Speck, die im Ofen gebacken wird. Touristen wundern sich oft über die ubiquitäre Präsenz dieses einfachen Gerichts, doch seine Bedeutung ist tief verwurzelt. Sie ist das Brot des Volkes, die Grundlage vieler Gerichte und der Inbegriff der rumänischen Bodenständigkeit. Wer Mamaliga versteht, versteht die rumänische Küche.
2. Sărmale – Wenn das Sauerkrautblatt das Wichtigste ist
Man kennt Kohlrouladen, aber in Rumänien sind die Sărmale eine Besonderheit. Es sind kleine, gefüllte Rollen, die aus Reis, Hackfleisch und Gewürzen bestehen und in Sauerkrautblättern gewickelt werden. Was Touristen verwirrt, ist nicht nur die Größe (sie sind oft winzig!), sondern auch die Tatsache, dass sie stundenlang in einem Tontopf im Ofen gegart werden. Sie sind eine nationale Spezialität, die oft bei festlichen Anlässen wie Hochzeiten oder Weihnachten serviert wird.
3. Zacusca – Der Brotaufstrich, der alles enthält
Man hat Aufstriche, aber man hat keinen Brotaufstrich wie die Zacusca. Die Zacusca ist eine Art rumänischer Auberginensalat, der aus gerösteten Auberginen, Paprika, Tomaten und Zwiebeln zubereitet wird. Das Besondere ist die intensive, rauchige Note, die durch das Rösten entsteht. Was Touristen verwirrt, ist die Textur und die Tatsache, dass es keine Zutat gibt, die wirklich hervorsticht. Aber genau das ist das Geheimnis. Sie ist ein harmonisches Ganzes, das auf Brot, als Beilage zu Fleisch oder als Dip zu Gemüse serviert wird. Sie ist der Geschmack des rumänischen Sommers.
4. Die Ciorbă – Die saure Suppe mit Biss
Touristen sind meist mit Suppen vertraut, die entweder klar oder cremig sind. Die Ciorbă, die traditionelle rumänische saure Suppe, ist beides nicht. Was sie sauer macht, ist oft fermentierte Kleie, Sauerkrautsaft oder Zitronensaft. Die Ciorbă kommt in vielen Variationen: mit Fleischbällchen (Ciorbă de perișoare), mit Kutteln (Ciorbă de burtă) oder nur mit Gemüse. Die Überraschung ist der saure, aber erfrischende Geschmack, der den Appetit anregt. Sie ist das Nationalgericht schlechthin und wird oft als Vorspeise vor jedem Hauptgericht serviert.
5. Der Țuică – Ein Schnaps für jede Gelegenheit
Es gibt Vodka, Whisky und Gin, aber es gibt nichts Vergleichbares zum Țuică. Dieser rumänische Pflaumenschnaps wird oft vor dem Essen als Aperitif serviert. Touristen sind oft verwirrt, weil er fast immer selbstgemacht ist und der Alkoholgehalt stark variieren kann. Er ist ein Zeichen der Gastfreundschaft und wird oft als „Willkommensgetränk“ angeboten. Die Regeln sind einfach: Man lehnt ihn nicht ab, und man trinkt ihn in einem Zug. Er ist der perfekte Begleiter zu den deftigen rumänischen Gerichten und wärmt von innen. Er ist der herzliche Abschied, der Beginn einer Freundschaft und die reinste Essenz der rumänischen Kultur.