Tnd kurios seltsam gerichte rezepte gourmet 10Kulinarische Kuriositäten aus aller Welt.

Ein kleiner Überblick über kulinarische Kuriositäten in verschiedenen Ländern und Regionen aus Sicht der Touristen, jedoch ein Fest für Einheimische.

Wer nach Spanien reist, freut sich auf Sonne, Tapas und Sangría. Doch die spanische Küche hat ihre ganz eigenen Regeln, die bei unbedarften Touristen schnell für Verwirrung sorgen. Was für Einheimische eine alltägliche Delikatesse ist, kann für den unwissenden Gast zu einem kulinarischen Rätsel werden – oder, wie es in einem Fall so schön heißt: „Was zur Hölle ist das?“


1. Percebes: Der Gänsefuß, der keiner ist

Sie sitzen in einem Restaurant an der Küste Galiciens und sehen auf der Speisekarte etwas, das wie eine außerirdische Lebensform aussieht: Percebes. Sie sind dunkel, zylindrisch, und wenn sie dampfend auf dem Teller liegen, sehen sie aus wie versteinerte Finger oder – wie der Name verrät – Gänsefüße. Die Wahrheit ist: Percebes sind Entenmuscheln. Sie wachsen an felsigen Küsten in der Brandung und ihre Ernte ist lebensgefährlich. Man isst sie, indem man den Kopf abdreht und den zarten, salzigen Fleischteil am Ansatz heraussaugt. Der Geschmack ist eine Mischung aus Meer und salziger Luft. Für viele Touristen ist es eine Mutprobe, die sich aber lohnt.

2. Pulpo a la Gallega: Ein ganzer Oktopus mit Kartoffeln

Bestellt man in Galicien den berühmten Pulpo a la Gallega, erwartet man vielleicht einen kleinen Oktopus-Salat. Was man bekommt, ist ein Berg aus in Scheiben geschnittenem, gekochtem Oktopus, der auf Kartoffelscheiben liegt und mit reichlich Olivenöl, grobem Salz und Paprikapulver gewürzt ist. Das Besondere daran: Der Oktopus ist oft noch an den Enden leicht knusprig. Die Verwirrung entsteht, weil viele Touristen einen kleinen, geschnittenen Oktopus erwarten, während in Spanien die gesamte Struktur des Kraken oft beibehalten wird.

3. La Morcilla: Die Blutwurst, die nicht nach Blut schmeckt

Für viele ist der Gedanke an Blutwurst gewöhnungsbedürftig. In Spanien ist die Morcilla eine geliebte Spezialität. Aber hier kommt die Verwirrung: Sie schmeckt oft gar nicht so, wie man es erwartet. Die bekannteste Variante aus Burgos wird mit Reis und Zwiebeln gefüllt und ist oft stark gewürzt. Sie wird gebraten, bis sie außen knusprig ist und innen eine cremige, fast sämige Konsistenz hat. Für unwissende Touristen ist der erste Biss eine Überraschung, da der Geschmack von Reis und Gewürzen dominiert wird.

4. Boquerones: Die kleinen Fische, die in Essig schwimmen

Wenn man in Südspanien Boquerones bestellt, erwartet man vielleicht frittierte Fische. Doch oft bekommt man eine Schale mit kleinen Sardellen, die roh in Olivenöl und Essig mariniert wurden. Ihr Geschmack ist intensiv, salzig und säuerlich, und ihre Konsistenz ist zart. Viele Touristen sind überrascht, dass die Fische roh serviert werden, da sie die frittierte Variante eher aus dem Urlaub kennen. Für Einheimische ist es jedoch eine erfrischende und beliebte Vorspeise.

5. Caracoles: Der Schneckenspaß

In Andalusien oder Madrid werden im Frühling Caracoles serviert. Sie sehen aus wie die Schnecken, die man aus dem Garten kennt. Sie werden in einem würzigen Sud aus Knoblauch, Chili und anderen Gewürzen gekocht und in kleinen Schalen serviert. Die Verwirrung entsteht aus der Art und Weise, wie man sie isst. Man muss sie aus ihrem Haus saugen oder mit einem Zahnstocher herausziehen. Es ist eine unordentliche, aber lustige Angelegenheit, die bei Touristen für Heiterkeit sorgt und Mut erfordert.

Diese Beispiele zeigen, dass die spanische Küche weit über Paella und Tapas hinausgeht. Sie ist voller Überraschungen, die den kulinarischen Horizont erweitern und die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Wer offen für Neues ist, wird schnell feststellen: Die größten kulinarischen Abenteuer warten oft genau dort, wo man sie am wenigsten erwartet.