Ein kleiner Überblick über kulinarische Kuriositäten in verschiedenen Ländern und Regionen aus Sicht der Touristen, jedoch ein Fest für Einheimische.
Mexiko ist eine Explosion für die Sinne: Die Farben, die Klänge und vor allem die Aromen der Speisen sind weltberühmt. Doch für Touristen, die sich über die obligatorischen Tacos al Pastor hinauswagen, hält die mexikanische Küche einige Überraschungen bereit. Fünf kulinarische Besonderheiten, die bei Besuchern regelmäßig für Verwirrung sorgen – und die einen mutigen Gaumen erfordern.
1. Chapulines: Die knusprige Überraschung
Man sitzt gemütlich auf einem Markt in Oaxaca, und der Verkäufer reicht einem eine kleine Tüte mit getrockneten, gerösteten roten Insekten. „Probieren Sie!“, sagt er, und das Grinsen ist viel zu breit. Ja, das sind Chapulines, geröstete Grashüpfer. Sie werden mit Chili, Limette und Knoblauch zubereitet und sind eine Delikatesse. Die Verwirrung auf den Gesichtern der Touristen ist unbezahlbar: Ist das ein Scherz? Werden die hier wirklich gegessen? Die Einheimischen genießen sie als Snack, oft auf Tortillas oder in Tacos. Der Geschmack erinnert an Nüsse und die Konsistenz ist – nun ja – knusprig.
2. Huitlacoche: Der Pilz, der eigentlich eine Krankheit ist
Wenn die Speisekarte „Huitlacoche“ anbietet, denkt man an einen edlen Trüffel. In gewisser Weise ist man auf dem richtigen Weg. Huitlacoche, auch bekannt als Mais-Brand, ist ein Pilz, der auf Maiskolben wächst und diesen befällt. Was in den USA oder Europa als eine Pflanzenkrankheit gilt und vernichtet wird, ist in Mexiko eine heiß begehrte Delikatesse. Der Geschmack ist erdig, leicht rauchig und wird oft in Quesadillas oder als Füllung in Tacos verwendet. Das Wissen, dass man gerade eine Pilzinfektion verspeist, macht das kulinarische Erlebnis für den Gringo zu einem philosophischen Moment.
3. Tripas: Ein Taco für Mutige
Jeder kennt Tacos mit Hähnchen, Rind oder Schwein. Aber in Mexiko gibt es Tacos, die eine ganz andere Herausforderung darstellen: Tacos de Tripas. Das sind keine gewöhnlichen Tacos, sondern Tacos mit frittiertem Kuhdarm. Ja, Sie haben richtig gehört. Der Darm wird so lange frittiert, bis er eine knusprige, fast fettige Konsistenz hat. Der Geschmack ist deftig und intensiv. Für viele Touristen ist es eine Mutprobe. Die Einheimischen jedoch schwören darauf und sehen die Tripas als ein ehrliches und köstliches Stück ihrer Esskultur.
4. Menudo: Der Katerfrühstück der besonderen Art
Man sucht nach einem herzhaften Frühstück nach einer langen Nacht. Und die Einheimischen empfehlen Menudo. Die Beschreibung lautet „ein traditioneller mexikanischer Eintopf“. Man stellt sich einen einfachen Eintopf vor, bis der erste Löffel die Innereien ans Licht bringt. Menudo wird aus dem Pansen vom Rind (Kutteln) gekocht. Dieser wird mit Chili, Koriander und Zwiebeln stundenlang gekocht, bis ein intensiver Eintopf entsteht. Die Konsistenz ist schwammig und der Geruch ist – sagen wir mal – sehr eigen. Als Katerfrühstück wird es gefeiert, weil es als besonders kräftig gilt. Für Touristen ist es oft eine Begegnung mit einer Speise, die man so schnell nicht vergisst.
5. Pulque: Das Getränk der Götter, das aussieht wie Spucke
Neben Tequila und Mezcal gibt es in Mexiko ein drittes, sehr traditionelles Getränk: Pulque. Es wird aus dem fermentierten Saft der Agavenpflanze hergestellt und ist ein alkoholhaltiges, milchig-dickflüssiges Getränk, das fast an einen Kefir erinnert. Für Touristen ist die Konsistenz oft ein Schock. Es sieht aus wie eine Mischung aus dickflüssigem Milchshake und Spucke. Der Geschmack ist süßlich und hefig, und es ist reich an Nährstoffen. Für die Einheimischen ist es das Getränk der Götter. Für den Touristen ist es meist eine einmalige Erfahrung.