Der südliche Balkan – ein Landstrich, der das Herz jedes Wanderfreundes höherschlagen lässt. Wo die Adria an felsige Küsten schlägt, die Sonne gleißend auf antike Ruinen fällt und sich dahinter, oft nur wenige Kilometer vom Meer entfernt, eine wilde, unberührte Bergwelt erhebt. Die Lage ist ein einzigartiges Versprechen: schroffe Gipfel des Dinarischen Gebirges, tiefe Schluchten und versteckte Bergseen, die in den Sommermonaten fast so kalt sind wie das Bier, das man sich nach dem Abenteuer so sehnlichst wünscht. Von Montenegro über Nordmazedonien bis nach Albanien locken die Pfade mit atemberaubenden Aussichten und dem Gefühl, der Erste und Letzte zu sein, der diese Wege betritt.
Doch bevor man sich mit romantischen Vorstellungen von Wildnis und Freiheit in die Berge stürzt, gibt es eine ungeschriebene, goldene Regel: Vorbereitung ist alles. Wer glaubt, die südlichen Berge des Balkans seien nur ein größerer Spaziergang, der wird schnell feststellen, dass er sich irrt. Es ist keine Frage des Mutes, sondern der Intelligenz, sich dem Abenteuer gewappnet zu stellen.
Die goldene Regel: Lieber zu viel als zu wenig (und nicht die Würstchen vergessen)
Die richtige Ausrüstung ist das A und O. Der Humor darf dabei nicht fehlen, aber die Ernsthaftigkeit in der Vorbereitung ist das, was einen von einem gestrandeten Touristen in den Bergen zu einem König der Pfade macht.
- Schuhe: Der Weg ist das Ziel, aber nur mit den richtigen Tretern
- Ihr treuester Begleiter auf dem Weg in die Wildnis ist Ihr Schuhwerk. Wanderschuhe mit gutem Halt und einer stabilen Sohle sind ein Muss. Es gibt nichts Schlimmeres, als nach der Hälfte des Weges mit Blasen auf den Fersen zu hadern, die so groß sind wie die Steine, die man gerade mühsam umgeht. Kaufen Sie Ihre Schuhe im besten Fall einige Nummern größer, und tragen Sie sie ein, denn nur ein eingetragener Schuh ist ein guter Schuh.
- Verpflegung: Der innere Schweinehund wird zum hungrigen Wolf
- Wer auf Wandertour geht, sollte niemals unterschätzen, wie schnell aus einem kleinen Hunger ein verzweifelter, alles verzehrender Appetit wird. Und die Bäume am Wegesrand tragen leider keine Schnitzel. Wasser ist das Wichtigste, nehmen Sie lieber einen Liter zu viel als zu wenig mit. Für die Mahlzeiten eignen sich Energieriegel, Nüsse und Trockenobst. Ein Tipp von erfahrenen Wanderern: Nehmen Sie eine kleine Packung Dosenwürstchen mit. Sie sind leicht, haltbar und schmecken nach einem anstrengenden Aufstieg besser als jedes Sternemenü.
- Erste Hilfe: Für den Fall der Fälle
- Ein kleines Erste-Hilfe-Set gehört in jeden Rucksack. Es muss nicht gleich eine voll ausgestattete Notfallklinik sein, aber ein paar Blasenpflaster, Desinfektionstücher, Schmerztabletten und eine Rettungsdecke sind keine überflüssige Last. Das wichtigste an der Erste Hilfe aber sind Kenntnisse darüber. Wissen Sie, was bei einem Berserker-Insekt-Stich zu tun ist oder wie man eine leichte Verstauchung notdürftig versorgt? Wenn nicht, dann lohnt sich die Recherche. Wissen ist die beste Vorsorge.
- Werkzeug: Für den echten Abenteurer
- Ein gutes Multitool ist der Schweizer Taschenmesser-Ersatz für den modernen Abenteurer. Von der Zange über den Dosenöffner (für die Würstchen!) bis zum Schraubenzieher, es gibt immer etwas zu tun, wenn man es am wenigsten erwartet. Auch eine zuverlässige Taschenlampe mit Ersatzbatterien ist unerlässlich, falls die Rückkehr länger dauert als geplant und die Dämmerung Sie überrascht. Und der Klassiker: ein Kompensationskompass. Sie mögen denken, dass ein Smartphone ausreicht, aber wenn der Akku versagt, zeigt sich, wer der wahre Pfadfinder ist und wer nur ein GPS-abhängiger Haufen Pech.
Am Ende der Tour, wenn man müde und glücklich in einem der rustikalen Gasthäuser sitzt, wird man feststellen, dass die Vorbereitung nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch den Genuss des Abenteuers. Denn die wahre Freiheit liegt nicht im unvorbereiteten Stolpern über die Steine, sondern in der Gewissheit, dass man die Herausforderungen der Natur mit der richtigen Ausrüstung und einem Lächeln meistern kann.