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Ozoni (お雑煮) ist weit mehr als nur eine wärmende Schüssel Suppe. Sie ist ein fester Bestandteil der japanischen Neujahrsfeierlichkeiten (Oshogatsu) und symbolisiert Glück, Wohlergehen und ein gutes Jahr. Jede Region Japans hat ihre eigene, einzigartige Variante dieses Gerichts, was Ozoni zu einer faszinierenden kulinarischen Landkarte des Landes macht. Tauchen wir ein in die Geschichte, die Zubereitung und die regionalen Unterschiede dieser bedeutsamen Suppe.

Die Herkunft: Ein Festmahl für die Götter

Die Wurzeln von Ozoni lassen sich bis in die Muromachi-Zeit (1336-1573) zurückverfolgen. Ursprünglich handelte es sich um ein rituelles Gericht, das den Toshigami, den Gottheiten des neuen Jahres, geopfert wurde. Es bestand aus einfachen Zutaten wie Mochi (Reiskuchen), Taro-Knollen und Gemüse, die zusammen in einer Brühe gekocht wurden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Ozoni zu einem Festmahl, das von der ganzen Familie am Neujahrsmorgen gegessen wurde, um Glück und Gesundheit für das kommende Jahr zu erbitten. Die Tradition, Ozoni zu essen, ist tief in der japanischen Kultur verwurzelt und wird bis heute in den meisten Haushalten gepflegt.

Das Grundrezept: Eine Leinwand für regionale Vielfalt

Obwohl es unzählige regionale Variationen gibt, besteht die Basis von Ozoni in der Regel aus einigen Schlüsselelementen:

  • Mochi (餅): Die wichtigste Zutat ist Mochi, ein klebriger Reiskuchen. Die Form des Mochi variiert regional – in Ostjapan ist er meist rechteckig und geröstet oder gegrillt, während er in Westjapan oft rund und gekocht wird.
  • Brühe (出汁 – Dashi): Die Basis der Suppe ist in der Regel Dashi, eine japanische Brühe, die traditionell aus Kombu (getrockneter Seetang) und Katsuobushi (getrocknete Bonitoflocken) hergestellt wird. Es gibt jedoch auch Regionen, in denen eine Misobrühe (mit fermentierter Sojabohnenpaste) oder eine klare Brühe auf Basis von Hühner- oder Fischfond verwendet wird.
  • Gemüse (野菜 – Yasai): Verschiedene Gemüsesorten finden ihren Weg in Ozoni, oft solche, die als Glücksbringer gelten. Dazu gehören Karotten (für Stärke), Daikon-Rettich (für Reinheit), Taro-Knollen (für Fruchtbarkeit und viele Kinder) und Spinat (für Gesundheit).
  • Fleisch oder Fisch (肉または魚 – Niku matawa Sakana): Je nach Region und Familie können auch Hühnerfleisch, Fischstücke oder Meeresfrüchte in der Suppe enthalten sein.

Ein einfaches Ozoni-Rezept (Kanto-Stil):

Dieses Rezept orientiert sich am Stil der Kanto-Region (Ostjapan), einschließlich Tokio.

Zutaten (für 4 Portionen):

  • 4 rechteckige Mochi
  • 800 ml Dashi (Kombu und Katsuobushi)
  • 1 kleine Karotte, in dünne Scheiben geschnitten
  • 100 g Daikon-Rettich, in dünne Scheiben geschnitten
  • 4 Shiitake-Pilze, in Scheiben geschnitten
  • 80 g Hühnerbrust, in mundgerechte Stücke geschnitten
  • 4 Blätter Spinat, blanchiert und halbiert
  • 4 EL Sojasauce
  • 2 EL Mirin (süßer Reiswein)
  • Etwas Salz
  • Yuzu-Schale (gerieben), optional zur Garnitur

Zubereitung:

  1. Dashi zubereiten: Falls Sie keine fertige Dashi verwenden, bereiten Sie diese zu. Bringen Sie Wasser zum Kochen, fügen Sie Kombu hinzu und nehmen Sie ihn kurz vor dem Aufkochen wieder heraus. Fügen Sie Katsuobushi hinzu, lassen Sie die Brühe einige Minuten ziehen und sieben Sie sie dann ab.
  2. Gemüse und Hühnchen kochen: Geben Sie die Karottenscheiben, Daikon-Scheiben und Shiitake-Pilze in den Dashi und kochen Sie sie bei mittlerer Hitze, bis sie weich sind. Fügen Sie die Hühnchenstücke hinzu und kochen Sie sie gar.
  3. Würzen: Rühren Sie Sojasauce und Mirin ein. Schmecken Sie mit Salz ab.
  4. Mochi zubereiten: Rösten oder grillen Sie die rechteckigen Mochi, bis sie leicht gebräunt und aufgebläht sind. Achten Sie darauf, dass sie nicht verbrennen.
  5. Anrichten: Verteilen Sie die gekochten Zutaten und die Brühe auf vier Schalen. Legen Sie jeweils einen gerösteten Mochi in jede Schale. Garnieren Sie mit halbierten Spinatblättern und optional etwas geriebener Yuzu-Schale.

Regionale Vielfalt: Ein kulinarischer Flickenteppich

Wie bereits erwähnt, ist die Vielfalt von Ozoni beeindruckend. Hier einige Beispiele für beliebte regionale Variationen:

  • Kyoto (Kansai-Stil): Hier ist Ozoni oft eine Misobrühe mit rundem, gekochtem Mochi, Taro, Karotten und manchmal Weißfisch. Die Miso verleiht der Suppe eine reichhaltige, umami-reiche Note.
  • Nagoya (Chubu-Stil): In Nagoya ist die Brühe oft eine klare Dashi, aber es wird auch eine spezielle Art von Mochi namens „Hira Mochi“ (flacher Mochi) verwendet. Hühnerfleisch und Kamaboko (japanischer Fischkuchen) sind ebenfalls häufige Zutaten.
  • Hakata (Kyushu-Stil): In Fukuoka wird oft eine Brühe auf Basis von getrockneten Sardellen (Iriko Dashi) verwendet. Der Mochi ist rund und gekocht, und es werden Zutaten wie Aal und Kamaboko hinzugefügt.

Verweise auf andere beliebte Suppen der Region:

Die Vielfalt von Ozoni spiegelt die generelle Beliebtheit von Suppen in der japanischen Küche wider. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten:

  • Ramen: Eine landesweit beliebte Nudelsuppe mit unzähligen regionalen Variationen in Brühe, Nudelsorte und Toppings. Bekannte Beispiele sind Tonkotsu Ramen aus Fukuoka, Shoyu Ramen aus Tokio und Miso Ramen aus Hokkaido.
  • Udon und Soba: Dicke Weizennudeln (Udon) und dünne Buchweizennudeln (Soba) werden ebenfalls oft in verschiedenen Brühen serviert, sowohl warm als auch kalt, mit einer Vielzahl von Beilagen.
  • Motsunabe (Fukuoka): Eine herzhafte Eintopfspezialität mit Rinder- oder Schweineinnereien, Kohl, Knoblauch und Chili in einer Misobrühe oder Sojasaucenbasis.
  • Hoto (Yamanashi): Eine deftige Nudelsuppe mit breiten Udon-ähnlichen Nudeln, Kürbis und anderem Gemüse in einer Misobrühe.

Ozoni ist somit nicht nur eine Neujahrssuppe, sondern ein faszinierendes Fenster in die kulinarische Vielfalt und die tief verwurzelten Traditionen Japans. Jede Schüssel erzählt eine Geschichte ihrer Region und ihrer Menschen.