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Ah, Portugal! Land der Saudade, des Fado und natürlich einer Küche, die mehr zu bieten hat als nur gegrillten Fisch und Pastéis de Nata. Heute tauchen wir ein in die grüne Seele des Landes, genauer gesagt in eine Schüssel dampfenden Caldo Verde. Diese herzhafte, einfache und doch so charakteristische Suppe ist mehr als nur ein Gericht – sie ist ein Stück portugiesische Identität.

Ursprünge im grünen Norden:

Die Wurzeln des Caldo Verde liegen im Minho, der grünen, nordwestlichen Region Portugals. Hier, wo der Atlantikwind über sanfte Hügel und fruchtbare Täler weht, war Kohl schon immer ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Ursprünglich war Caldo Verde ein bescheidenes Gericht der Bauern, eine sättigende Mahlzeit, die mit wenigen Zutaten auskam und Kraft für die harte Arbeit auf dem Feld spendete.

Der Name selbst, „grüne Brühe“, verrät bereits die Hauptzutat: Couve-galega, eine spezielle Art von krausem Kohl, der in Portugal weit verbreitet ist. Dieser Kohl ist milder und zarter als unser herkömmlicher Grünkohl und verleiht der Suppe ihre charakteristische Farbe und ihren einzigartigen Geschmack.

Im Laufe der Zeit hat sich Caldo Verde über die Grenzen des Minho hinaus in ganz Portugal verbreitet und ist heute ein fester Bestandteil der portugiesischen Gastronomie. Man findet sie in einfachen Tascas ebenso wie in gehobenen Restaurants, oft als wärmender Auftakt eines Menüs oder als sättigende Mahlzeit für sich.

Das einfache, aber authentische Rezept:

Die Schönheit des Caldo Verde liegt in seiner Einfachheit. Es braucht nicht viele Zutaten, aber die Qualität und die richtige Zubereitung machen den Unterschied. Hier ist ein klassisches Rezept für etwa 4 Portionen:

Zutaten:

  • 1 kg Kartoffeln, geschält und gewürfelt
  • 1 Zwiebel, gewürfelt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1.5 Liter Wasser oder Hühner- oder Gemüsebrühe
  • 200-300 g Couve-galega (oder ersatzweise sehr fein geschnittener Grünkohl), ohne dicke Rippen
  • 100 g Chorizo (portugiesische Paprikawurst), in dünne Scheiben geschnitten
  • Gutes Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

  1. In einem großen Topf die gewürfelten Kartoffeln und die Zwiebel mit dem Wasser oder der Brühe zum Kochen bringen. Mit Salz würzen.
  2. Die Hitze reduzieren und die Kartoffeln etwa 15-20 Minuten weichkochen, bis sie leicht zerfallen.
  3. Die Suppe vom Herd nehmen und mit einem Kartoffelstampfer oder einem Pürierstab grob pürieren. Sie sollte noch leicht stückig sein.
  4. Den gehackten Knoblauch und den fein geschnittenen Kohl hinzufügen. Zurück auf den Herd stellen und bei niedriger Hitze weitere 5-10 Minuten köcheln lassen, bis der Kohl weich, aber noch schön grün ist.
  5. In einer separaten Pfanne die Chorizoscheiben bei mittlerer Hitze knusprig braten. Das ausgetretene Öl behalten.
  6. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  7. Zum Servieren den Caldo Verde in Schalen füllen, mit einigen Scheiben gebratener Chorizo belegen und mit einem großzügigen Schuss des würzigen Chorizoöls beträufeln. Ein gutes Olivenöl zum Beträufeln steht ebenfalls bereit.

Ein Blick über den grünen Tellerrand: Andere beliebte Suppen Portugals:

Caldo Verde mag die bekannteste portugiesische Suppe sein, aber die regionale Vielfalt ist beeindruckend. Hier einige weitere beliebte Suppen, die man in Portugal unbedingt probieren sollte:

  • Sopa de Legumes: Eine einfache, aber nahrhafte Gemüsesuppe, die je nach Saison und Region variiert. Oft enthält sie Karotten, Kartoffeln, Kürbis, grüne Bohnen und Kohl.
  • Açorda à Alentejana: Eine rustikale Brotsuppe aus dem Alentejo, die mit Knoblauch, Koriander, Olivenöl und manchmal einem pochierten Ei zubereitet wird. Sie ist überraschend sättigend und aromatisch.
  • Sopa de Peixe: Eine deftige Fischsuppe, die entlang der Küste in zahlreichen Variationen zubereitet wird. Sie enthält oft verschiedene Arten von Fisch und Meeresfrüchten, Tomaten, Zwiebeln und Kräutern.
  • Gaspacho: Ja, auch Portugal hat seine eigene Version dieser kalten Gemüsesuppe, die besonders in den heißen Sommermonaten beliebt ist. Sie ist oft etwas rustikaler als die spanische Variante und kann auch Brot enthalten.
  • Canja de Galinha: Eine leichte Hühnersuppe, die oft mit Reis oder kleinen Nudeln zubereitet wird und in Portugal als Hausmittel bei Erkältungen gilt – vergleichbar mit unserer Hühnerbrühe.

Die portugiesische Suppenküche ist ein Spiegelbild der regionalen Vielfalt und der oft einfachen, aber geschmackvollen Zutaten, die das Land zu bieten hat. Caldo Verde ist dabei ein leuchtendes Beispiel für eine Suppe, die ihre bescheidenen Wurzeln nie vergessen hat und bis heute ein Stück portugiesische Wärme und Gastfreundschaft in jeder Schüssel vereint. Bon appétit oder, wie man in Portugal sagt: Bom apetite!