Die ehemalige Residenzstadt Zeitz, eingebettet zwischen der Weißen Elster und den sanften Hügeln des Burgenlandkreises, gilt als Geheimtipp für Naturfreunde und Wanderer. Die Region bietet eine spannende Melange aus historischer Tiefe, naturbelassenen Flusstälern und der dramatischen Landschaft des ehemaligen Braunkohleabbaus.
In und um Zeitz wandert man nicht nur, man durchquert die Geschichte Sachsens und Sachsen-Anhalts.
1. Entlang der Lebensader: Die Weiße Elster und ihre Auen
Der zentrale Anziehungspunkt für Wanderer und Radfahrer ist das Tal der Weißen Elster. Hier herrscht eine reiche Auenlandschaft, die sich ideal für entspannte, ebene Touren eignet.
- Der Elsterradweg: Auch wenn er primär für Radfahrer konzipiert ist, bietet der Elsterradweg von Zeitz aus beste Bedingungen für ausgedehnte Wanderungen in Richtung Süden oder Norden. Die Route führt oft durch idyllische Abschnitte der Elsteraue mit großflächigen Wiesen und alten Baumbeständen.
- Der Bienenlehrgarten und das Knittelholz: Direkt vor den Toren der Stadt lädt das Knittelholz zum naturnahen Spaziergang ein. Der Tiergarten und der angeschlossene Bienenlehrgarten am Elsterradweg bieten zudem Wissenswertes über die lokale Flora und Fauna – ideal für Familienausflüge.
2. Der „Rund um Zeitz“-Wanderweg: Geschichte am Stadtrand
Die Stadt Zeitz arbeitet aktiv an der Erschließung neuer, naturnaher Wege, die die Vielfältigkeit des Umlandes zeigen sollen. Ein Beispiel ist der in Planung oder Erprobung befindliche Wanderweg „Rund um Zeitz“.
- Die Südschleife: Die geplante Südschleife führt unter anderem durch den Fockendorfer Grund und bietet Einblicke in die naturnahen Wälder am Stadtrand. Solche Wege kombinieren das städtische Erbe mit der umliegenden Natur und bieten oft schöne, neue Aussichten auf das historische Stadtpanorama.
- Der Schlosspark: Innerhalb der Stadt lädt das Areal um das Schloss Moritzburg und den weitläufigen Schlosspark zum Flanieren ein. Diese Spaziergänge verbinden die Natur mit der glanzvollen Vergangenheit der Stadt als Residenz des Herzogtums Sachsen-Zeitz.
3. Kontrastprogramm: Von der Kohle zum Kretzschauer See
Wer das typische Flair des Mitteldeutschen Seenlandes sucht, wird südöstlich von Zeitz fündig. Der Kretzschauer See (ehemaliger Tagebau) bietet eine reizvolle Kulisse für Rundwanderungen:
- Runde um den See: Eine etwa 8 Kilometer lange Wanderung führt vom See aus zur sogenannten Schädemulde und durch eine flache Landschaft mit Wiesen und kleinen Waldabschnitten. Diese Route kombiniert Erholung am Wasser mit dem Erleben der rekultivierten Bergbaulandschaft.
- Das Weinbau-Erbe: Im nahen Elstertal bei Salsitz führen Wanderwege entlang der Weinroute an der Weißen Elster. Hier genießen Wanderer und Radfahrer reizvolle Blicke auf die Weinberge, auf denen Sorten wie Dornfelder und Kerner gedeihen, und entdecken die traditionelle Weinregion an der Saale-Unstrut.
4. Mystik und Märchen: Der Zeitzgrund und das Schnaudertal
Für etwas anspruchsvollere Strecken oder Liebhaber von Sagen und Legenden bieten die umliegenden Täler tiefe Naturerlebnisse:
- Der Sagenweg Schnaudertal: Dieses Wegenetz verbindet die Natur mit lokalen Mythen und Geschichten und ist besonders für Familien interessant.
- Der Zeitzgrund (in Thüringen): Obwohl etwas weiter entfernt, ist der idyllische Zeitzgrund ein beliebtes Wanderziel. Der Weg führt entlang des Baches und verbindet mehrere alte Mühlen, die heute oft als gemütliche Gaststätten zur Einkehr dienen – ein klassisches Erlebnis des Wanderns in Mitteldeutschland.
Fazit: