Versteckt im Herzen Rumäniens, abseits der ausgetretenen Pfade, erhebt sich ein Gebirgszug von seltener Schönheit und mystischer Anziehungskraft: der Hășmașul Mare. Als Teil der Ostkarpaten ist er weniger bekannt als die Riesen der Südkarpaten, doch seine majestätischen Kalksteinformationen, seine unberührten Wälder und seine tiefe Stille machen ihn zu einem Sehnsuchtsort für alle, die das Authentische suchen. Eine Reise in den Hășmașul Mare ist eine Wanderung durch eine unberührte Naturkulisse, die von einer reichen Geschichte und einzigartigen Merkmalen geprägt ist.
Geschichte und Geologie: Das Gebirge aus Kalkstein
Der Hășmașul Mare verdankt seine einzigartige Landschaft einer besonderen Geologie. Er besteht hauptsächlich aus Kalkstein, der sich im Laufe von Jahrmillionen durch Erosion zu spektakulären Felsformationen geformt hat. Diese geologische Besonderheit unterscheidet ihn von den oft sanfteren, vulkanischen Gebirgszügen der Umgebung.
Die Region ist historisch von den Szeklern, einer ungarischen Volksgruppe, besiedelt, die hier seit Jahrhunderten in Harmonie mit der Natur leben. Der Name Hășmașul Mare (ungarisch: Nagy-Hagymás) bedeutet „Große Zwiebel“ – ein Name, der auf die abgerundeten Gipfel zurückzuführen sein soll.
Merkmale und Naturwunder
Das Gebirge ist Teil des Nationalparks Cheile Bicazului-Hășmaș, der seine wertvolle Flora und Fauna schützt. Die charakteristischen Merkmale sind:
- Die Békás-Klamm (Cheile Bicazului): Eine atemberaubende Schlucht, die sich durch die Kalksteinwände schlängelt und mit steilen Felsen, Höhlen und einem tosenden Bach eine der spektakulärsten Straßen Rumäniens bildet.
- Der Lacul Roșu (Roter See): Dieser natürliche Stausee entstand 1837 durch einen Erdrutsch. Die Baumstämme, die noch immer aus dem Wasser ragen, verleihen ihm eine gespenstische, aber faszinierende Schönheit.
- Wälder und Flora: Große Teile des Gebirges sind von dichten Wäldern bedeckt, in denen Fichten, Buchen und Tannen dominieren. Hier finden sich auch seltene Pflanzenarten, die an die speziellen Bodenbedingungen des Kalksteins angepasst sind.
- Tierwelt: Der Hășmașul Mare ist eine Heimat für viele Wildtiere, darunter Braunbären, Wölfe, Luchse, Gämsen und eine reiche Vogelwelt.
Empfehlungen für Touristen: Eine Reise in die Stille
Der Hășmașul Mare ist kein Ort für Massentourismus. Seine Schönheit erschließt sich demjenigen, der bereit ist, sich auf eine Wanderung einzulassen.
Anreise: Die Region ist am besten mit dem Auto oder dem Bus erreichbar. Die Anfahrt von Orten wie Gheorgheni, Miercurea Ciuc oder Piatra Neamț ist landschaftlich reizvoll.
Wanderwege:
- Leichte Wanderung zum Lacul Roșu: Umrunden Sie den See auf einem einfachen, etwa 1,5 km langen Weg, der herrliche Ausblicke auf die versunkenen Baumstämme bietet.
- Die Békás-Klamm: Erwandern Sie die Schlucht auf der Straße (Vorsicht vor dem Verkehr!) oder wählen Sie einen der anspruchsvolleren Wanderpfade, die in die umliegenden Felswände führen.
- Aufstieg zum Hășmașul Mare: Für erfahrene Wanderer ist der Aufstieg zum Hauptgipfel, dem Hășmașul Mare (1792 m), ein Muss. Der Weg ist anspruchsvoll, belohnt aber mit einem unvergleichlichen Panorama über die Karpaten.
Unterkunft und Verpflegung:
- Hütten und Gasthäuser: Entlang der Hauptwanderwege und in der Nähe des Lacul Roșu finden Sie einfache Berghütten (cabane) und kleine Pensionen.
- Regionale Küche: Probieren Sie lokale Spezialitäten, die oft auf der Basis von Kartoffeln, Kohl und Fleisch (oft Lamm oder Wild) zubereitet werden.
Der Hășmașul Mare ist ein Ort, der die Seele des Entdeckers anspricht. Er fordert heraus, aber er belohnt mit stillen Momenten der Schönheit, klarer Bergluft und der Gewissheit, eine Region gesehen zu haben, die sich ihre Ursprünglichkeit bewahrt hat. Ein Besuch hier ist nicht nur ein Ausflug, sondern eine Rückkehr zur Einfachheit und zur unvergleichlichen Majestät der Natur.
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