Eine umfangreiche Blogserie über interessante Reiseziele und atemberaubende Tourismus Regionen in Südosteuropa. Entdecken sie unbekannte Ziele in Rumänien, Bulgarien, Albanien, Moldau sowie im gesamten Raum der Karpaten und des Balkan.
Das türkisfarbene Wasser des Ionischen Meeres küsst die steilen Hänge des Akroceraunischen Gebirges, und an diesen Hängen klammern sich zwei Dörfer fest, die gemeinsam die Geschichte des albanischen Südens erzählen: Qeparo. Getrennt, aber doch miteinander verbunden, repräsentieren sie das alte und das neue Albanien. Während das obere, historische Dorf in den Hügeln wie ein lebendes Museum der Vergangenheit wirkt, pulsiert im unteren, neueren Teil an der Küste das Leben, angetrieben vom aufstrebenden Tourismus.
Qeparo ist mehr als nur ein Strandziel; es ist ein Ort, an dem Geschichte, Gastronomie und ein einzigartiges Panorama zu einem unvergesslichen Erlebnis verschmelzen.
Ein Dorf mit zwei Gesichtern: Altes und Neues Qeparo
- Qeparo i Sipërm (Oberes Qeparo): Hoch über der Küste gelegen, ist das alte Dorf eine Zeitkapsel. Mit seinen engen, steilen Gassen, den traditionellen Steinhäusern und der alten Kirche hat es seinen authentischen Charakter bewahrt. Es war jahrhundertelang das Zuhause von Bauern, Hirten und Fischern und bot Schutz vor Piratenangriffen. Die Häuser sind oft verschachtelt und bieten atemberaubende Ausblicke. Heute ist es zum Teil verlassen, aber viele Familien renovieren ihre alten Häuser, was dem Ort eine Mischung aus Verfall und aufkeimender Hoffnung verleiht. Ein Spaziergang hier ist wie eine Reise in die Vergangenheit, fernab vom Trubel der Küste.
- Qeparo i Poshtëm (Unteres Qeparo): Unten an der Küste liegt das moderne Herz der Gemeinde. Entstanden als Fischerdorf, hat es sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Touristenziele an der Albanischen Riviera entwickelt. Hier finden sich Hotels, Pensionen, eine lebendige Gastronomie und natürlich der herrliche Strand.
Gastronomie und Straßenbistros: Der Geschmack des Mittelmeers
Die albanische Küche ist eine faszinierende Mischung aus osmanischen, griechischen und italienischen Einflüssen, und nirgends wird das deutlicher als in Qeparo.
- Kulinarische Empfehlungen:
- Frischer Fisch und Meeresfrüchte: Unbedingt probieren sollten Sie gegrillten Tintenfisch, Garnelen oder frisch gefangenen Fisch aus dem Ionischen Meer. Viele Restaurants beziehen ihren Fang direkt von den lokalen Fischern.
- Gefüllte Weinblätter: Bekannt als „japrak“, sind sie eine köstliche Vorspeise, die man in fast jedem lokalen Restaurant findet.
- Tavë Kosi: Ein traditionelles Gericht aus Lammfleisch, das in Joghurt gebacken wird – ein Genuss, der die albanische Hausmannskost repräsentiert.
- Straßenbistros und Kafeneja: Das Herzstück der sozialen Interaktion sind die kleinen Straßenbistros und „Kafeneja“. Hier verbringen die Einheimischen ihre Abende. Man sitzt gemütlich auf kleinen Plastikstühlen, trinkt starken Mokka, spielt Backgammon oder unterhält sich. Für Touristen bieten diese Orte eine authentische Möglichkeit, das albanische Leben zu beobachten und sich unter die Einheimischen zu mischen. Die Preise sind hier oft sehr günstig und das Erlebnis ist unbezahlbar.
Aktivitäten und touristische Empfehlungen
Qeparo bietet für jeden Reisenden etwas:
- Strand und Meer: Der Hauptstrand in Qeparo ist lang, mit Kieselsteinen und klarem, sauberem Wasser. Trotz der wachsenden Beliebtheit ist er nicht so überfüllt wie andere Strände an der Riviera.
- Wandern: Für Wanderfreunde bieten die Berge hinter Qeparo unzählige Möglichkeiten. Ein Wanderweg führt vom unteren in das obere Dorf, vorbei an alten Olivenhainen und mit spektakulären Ausblicken über die Bucht.
- Entdeckungstour: Nehmen Sie sich Zeit, die engen Gassen des alten Qeparo zu erkunden. Abseits der Hauptwege finden Sie versteckte Ecken, alte Brunnen und verlassene Häuser, die die Geschichte des Ortes erzählen.
- Fahrradtouren: Mieten Sie ein Fahrrad und fahren Sie die Küstenstraße entlang. Von Qeparo aus können Sie benachbarte Dörfer wie Borsh oder Piqeras entdecken.
Qeparo ist ein Ort des Übergangs. Es zeigt den Wandel vom traditionellen Dorf zum aufstrebenden Touristenziel. Seine zwei Dörfer, das alte und das neue, erzählen gemeinsam eine Geschichte von Beständigkeit, Veränderung und der unvergleichlichen Schönheit der Albanischen Riviera.

