Sw Kneipensterben Dorfkneipe Wandel Tradition Wirtschaft Gastronomie 05

Stillstand in der Zeit und falsche Nachgiebigkeit sind Aspekte , die das „Kneipensterben“ in vielen ländlichen Regionen Deutschlands präzise beschreiben. Das starre Festhalten an Traditionen und die übermäßige Rücksichtnahme auf ein mürrisches Stammklientel, das wirtschaftlich kaum relevant ist, führt oft zum Untergang dieser Lokale.

  • Verharren im Gestern:
    • Viele Kneipenbetreiber scheinen in der Zeit stehen geblieben zu sein. Sie klammern sich an ein Konzept, das vor Jahrzehnten vielleicht noch funktionierte, aber heute nicht mehr zeitgemäß ist.
    • Die Einrichtung ist veraltet, die Speisekarte bietet immer noch die gleichen Gerichte wie vor 30 Jahren, und die Atmosphäre ist von einer gewissen Tristesse geprägt.
  • Die Macht des Stammtisches:
    • Das mürrische Stammklientel, das oft aus wenigen Personen besteht, hat eine unverhältnismäßig große Macht in diesen Kneipen.
    • Der Wirt scheut sich, Veränderungen vorzunehmen, aus Angst, diese Stammgäste zu verprellen.
    • Dabei handelt es sich oft um Menschen, die wenig konsumieren und wenig Wert auf Qualität legen.
  • Preisbewusstsein ohne Horizont:
    • Diese Stammgäste sind oft sehr preisbewusst und haben wenig Interesse an kulinarischen Innovationen.
    • Sie wollen ihr Bier und ihr Schnitzel zu einem möglichst niedrigen Preis, ohne Rücksicht auf Qualität oder Vielfalt.
    • Diese Haltung verhindert, dass die Kneipe sich weiterentwickelt und ein breiteres Publikum anspricht.

Die wirtschaftliche Realität

  • Umsatzschwäche:
    • Die Kneipe, die sich nur auf ein kleines, preisbewusstes Stammklientel verlässt, erwirtschaftet kaum Umsatz.
    • Die Kosten für Miete, Personal und Waren können so nicht gedeckt werden.
  • Fehlende Investitionen:
    • Aufgrund der geringen Einnahmen fehlen die finanziellen Mittel für Investitionen in Modernisierung und Innovation.
    • Die Kneipe verfällt zusehends und wird für neue Gäste unattraktiv.
  • Der Teufelskreis:
    • Es entsteht ein Teufelskreis: Die Kneipe ist unattraktiv, deshalb kommen keine neuen Gäste, deshalb fehlen die Einnahmen, deshalb kann nicht investiert werden.

Die Notwendigkeit des Wandels

  • Zielgruppenorientierung:
    • Kneipenbetreiber müssen sich klar machen, dass sie ein breiteres Publikum ansprechen müssen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
    • Dazu gehört, die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen zu analysieren und das Angebot entsprechend anzupassen.
  • Qualität und Vielfalt:
    • Die Kneipe muss sich von der Konkurrenz abheben, indem sie Qualität und Vielfalt bietet.
    • Dazu gehören eine ansprechende Einrichtung, eine abwechslungsreiche Speisekarte und ein freundlicher Service.
  • Mut zur Veränderung:
    • Kneipenbetreiber müssen den Mut haben, alte Gewohnheiten zu hinterfragen und Veränderungen anzustoßen.
    • Auch wenn dies bedeutet, dass sie sich von einigen Stammgästen verabschieden müssen.

Das „Kneipensterben“ ist oft ein Ergebnis von mangelnder Anpassungsfähigkeit und fehlendem Mut zur Veränderung. Nur wer sich den Herausforderungen der Zeit stellt, kann in einer sich wandelnden Gesellschaft bestehen.