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Wer schon einmal durch Litauen gereist ist oder sich mit osteuropäischer Backkunst beschäftigt hat, dem ist vielleicht ein ganz besonderes Gebäck ins Auge gefallen: der Šakotis. Dieses außergewöhnliche Aussehen und seine traditionelle Zubereitung machen ihn zu einem wahren Hingucker und einem wichtigen Bestandteil des litauischen kulinarischen Erbes.

Was genau ist Šakotis?

Šakotis ist ein traditioneller litauischer Baumkuchen. Der Name selbst bedeutet wörtlich übersetzt „Astkuchen“ oder „Zweigkuchen“, was sehr treffend sein charakteristisches Aussehen beschreibt. Er ähnelt in seiner Machart dem deutschen Baumkuchen oder dem polnischen Sękacz, unterscheidet sich aber in einigen Details.

Das besondere Aussehen:

Das wohl auffälligste Merkmal des Šakotis sind seine zahlreichen, unregelmäßigen „Zapfen“ oder „Äste“, die von einem zylinderförmigen Kern abstehen. Diese entstehen durch die spezielle Art der Zubereitung, bei der der Teig schichtweise auf einen sich drehenden Spieß aufgetragen und über offener Flamme oder in einem speziellen Ofen gebacken wird. Während des Backens tropft der flüssige Teig an den Seiten herab und bildet so die charakteristischen, spitz zulaufenden „Äste“.

Die aufwendige Zubereitung:

Die Herstellung eines Šakotis ist ein zeitaufwendiger und geschicklichkeit erfordernder Prozess. Der Teig besteht hauptsächlich aus Eiern (oft sehr vielen!), Butter, Zucker, Mehl und manchmal Sahne oder Sauerrahm. Die genauen Rezepturen können variieren und werden oft von Generation zu Generation weitergegeben.

Der Teig wird schichtweise auf einen sich langsam drehenden, konischen Spieß aufgetragen. Während des Backens über der Hitzequelle karamellisiert jede Teigschicht leicht, bevor die nächste aufgetragen wird. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis der Kuchen seine typische, „astreiche“ Form erreicht hat.

Geschmack und Konsistenz:

Im Geschmack ist Šakotis leicht süß und hat eine feine, buttrige Note. Die Konsistenz ist innen eher weich und leicht feucht, während die „Äste“ eine leicht knusprige, karamellisierte Textur aufweisen. Je mehr Eier im Teig verwendet wurden, desto knuspriger kann der Kuchen werden.

Šakotis zu besonderen Anlässen:

In Litauen ist Šakotis ein beliebtes Gebäck für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage, Weihnachten und andere festliche Zusammenkünfte. Seine beeindruckende Optik macht ihn zu einem wahren Mittelpunkt auf jeder Kaffeetafel. Er wird oft pur serviert, kann aber auch mit Schokolade oder frischen Früchten dekoriert werden.

Vergleich mit anderen Baumkuchen:

Obwohl Šakotis zur Familie der Baumkuchen gehört, gibt es einige Unterschiede zu seinen „Verwandten“ in Deutschland oder Polen (Sękacz):

  • Form: Der Šakotis hat oft ausgeprägtere und unregelmäßigere „Äste“.
  • Konsistenz: Er kann tendenziell etwas trockener sein als der deutsche Baumkuchen.
  • Tradition: In Litauen hat Šakotis eine besonders starke kulturelle Bedeutung und wird oft mit traditionellen Bräuchen verbunden.

Fazit:

Der Šakotis ist mehr als nur ein Kuchen – er ist ein Symbol litauischer Backtradition und Handwerkskunst. Seine einzigartige Form, die aufwendige Zubereitung und der köstliche Geschmack machen ihn zu einem unvergesslichen Genuss. Wer die Gelegenheit hat, dieses beeindruckende Gebäck zu probieren, sollte sie sich nicht entgehen lassen! Es ist ein Stück litauische Kultur, das man schmecken kann.