Tnd salat weisskraut sellerie rezepte 10Rohkost, Sellerie, Weisskraut, Salate, Rezepte

Der Weißkrautsalat, international bekannt als Coleslaw, ist ein kulinarischer Klassiker, dessen Einfachheit seine universelle Beliebtheit erklärt. Er ist eine Leinwand für regionale Geschmäcker und ein Beweis dafür, dass die Kombination aus knackigem Kraut und einem säurebetonten Dressing weltweit funktioniert. Von den USA bis zum Balkan hat der Salat seine Anhänger, doch im kühlen Klima Finnlands hat er eine ganz eigene, nordische Prägung erhalten.

Verbreitung: Ein Klassiker der kalten Küche

In den meisten Teilen Europas und Nordamerikas existieren zwei Hauptformen des Krautsalats:

  1. Die cremige, amerikanische Variante: Dominant ist hier eine Mayonnaise-Basis, oft süßlich und reichhaltig.
  2. Die säuerliche, deutsche/mitteleuropäische Variante: Ein Essig-Öl-Dressing, das meist Kümmel und Zwiebeln enthält, sorgt für eine herzhafte Note.

Finnland und die nordischen Länder neigen traditionell zur zweiten Variante, haben aber eine eigene, sehr sahnige und dennoch frische Interpretation entwickelt, die perfekt zu deftiger Hausmannskost und gegrilltem Fleisch passt.

Regionale Besonderheit: Der finnische Raaka-kaalisalaatti

Der finnische Weißkrautsalat, oft als Raaka-kaalisalaatti (roher Kohlsalat) bezeichnet, zeichnet sich durch seine Textur und sein Dressing aus, das eine Brücke zwischen der cremigen und der säuerlichen Welt schlägt.

  • Der Biss: Im finnischen Salat wird der Kohl oft besonders fein geschnitten oder gehobelt. Der Trick, den Kohl vor dem Anmachen mit Salz zu kneten, um ihn zarter zu machen und überschüssiges Wasser zu entziehen, wird auch hier angewendet.
  • Die Cremigkeit: Das Dressing ist häufig eine Mischung aus Mayonnaise und Sauerrahm (Kermaviili oder Smetana) oder Joghurt. Dies macht den Salat cremiger als die deutsche Essig-Öl-Version, aber weniger schwer als das rein amerikanische Coleslaw.
  • Die Würze: Die Finnen lieben frische, nordische Aromen in ihren Salaten. Neben der obligatorischen Karotte sind oft Dill und manchmal sogar Meerrettich (wie in einigen deutschen Varianten) oder Apfel enthalten, um einen frischen, scharfen oder fruchtigen Kontrast zu schaffen.

Die finnische Version ist ein beliebter Begleiter zu gegrilltem Makkara (Wurst), Pihvi (Steak) oder wird als frische Beilage zu Karjalanpiirakka (Karelische Piroggen) oder Fischgerichten gereicht.


Typisches Rezept: Finnischer Weißkrautsalat (Raaka-kaalisalaatti)

Dieses Rezept ist eine typische, leicht cremige und frische Interpretation, die in Finnland sehr verbreitet ist.

Zutaten:

  • Salat:
    • ½ Kopf Weißkohl (ca. 500 g), sehr fein gehobelt oder geschnitten
    • 2 mittelgroße Karotten, gerieben
    • ½ kleine Zwiebel oder 2 Frühlingszwiebeln, fein gehackt
    • 1 TL Salz (zum Kneten)
  • Dressing:
    • 100 g Mayonnaise (oder eine Mischung aus Mayonnaise und Sauerrahm/Joghurt)
    • 1 EL Weißweinessig oder Apfelessig
    • 1 TL Zucker (oder Ahornsirup)
    • ½ TL Senf (mittelscharf)
    • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
    • Optional: 1 EL frischer Dill, gehackt (für das typisch nordische Aroma)

Zubereitung:

  1. Vorbereitung des Kohls: Den fein geschnittenen Weißkohl und das 1 TL Salz in eine große Schüssel geben. Den Kohl kräftig mit den Händen kneten und reiben, bis er weicher wird und Flüssigkeit abgibt. Diesen Schritt für etwa 5–10 Minuten stehen lassen.
  2. Entwässern: Die entstandene Flüssigkeit aus dem Kohl abgießen oder den Kohl leicht ausdrücken. Das macht den Salat knackiger und verhindert, dass das Dressing verwässert.
  3. Mischen: Den entwässerten Kohl mit den geriebenen Karotten und der gehackten Zwiebel vermischen.
  4. Dressing anrühren: In einer separaten Schüssel alle Zutaten für das Dressing (Mayonnaise/Sauerrahm, Essig, Zucker, Senf, Pfeffer und optional Dill) gut verrühren.
  5. Marinieren: Das Dressing über den Krautsalat geben und alles gründlich vermischen, sodass der Kohl komplett bedeckt ist.
  6. Durchziehen lassen: Den Salat abdecken und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank durchziehen lassen. Idealerweise sollte er 4–6 Stunden oder über Nacht ziehen, damit das Kraut weich wird und die Aromen intensiviert werden. Vor dem Servieren nochmals abschmecken und gegebenenfalls nachsalzen oder pfeffern.