Eine umfangreiche Blogserie über interessante Reiseziele in Südosteuropa. Entdecken sie unbekannte Ziele in Rumänien, Bulgarien, Albanien sowie im gesamten Raum der Karpaten und des Balkan.
Fernab der ausgetretenen Pfade des Massentourismus liegt in der Mitte Rumäniens, genauer gesagt im Herzen des Szeklerlandes, ein Gebirgszug von stiller Schönheit und unentdeckter Anziehungskraft: das Pogány-havas-Gebirge. Dieses kleine, aber eindrucksvolle Gebiet der Ostkarpaten bietet eine seltene Gelegenheit, eine Landschaft zu erleben, die tief in der Geschichte verwurzelt ist und von unberührter Natur geprägt wird.
Die Region ist mehr als nur ein geografischer Ort; sie ist ein Rückzugsort, der die Stille und die Weite der Natur mit den kulturellen Spuren der hier ansässigen ungarischsprachigen Bevölkerung, den Szeklern, verbindet. Für Reisende, die Authentizität und Ruhe suchen, ist Pogány-havas ein wahres Highlight.
Historische und geographische Merkmale
Der Name „Pogány-havas“ bedeutet auf Ungarisch „Heiden-Berg“, was auf seine alte, vorchristliche Geschichte hinweist. Die Region war einst von keltischen und dakischen Stämmen besiedelt, bevor sie von den Szeklern, einem Volksstamm, der eine wichtige Rolle in der Geschichte der Ungarn spielt, besiedelt wurde.
Geografisch ist das Pogány-havas-Gebirge Teil der inneren Ostkarpaten. Die Landschaft zeichnet sich durch sanfte, grasbewachsene Hügel aus, die von ausgedehnten, dunklen Fichtenwäldern durchzogen sind. Die höchste Erhebung ist der gleichnamige Pogány-havas mit einer Höhe von 1.348 Metern. Was die Region von anderen Karpatenabschnitten unterscheidet, ist die Abwesenheit von schroffen Gipfeln. Stattdessen dominieren weite, offene Flächen, die an die Hochlandgebiete der Alpen erinnern. Im Frühling und Sommer verwandeln sich die Hänge in ein Meer aus Wildblumen.
Empfehlungen für Touristen: Abseits der ausgetretenen Pfade
Ein Urlaub im Pogány-havas ist kein typischer Pauschaltrip; er ist eine Einladung, die Natur bewusst zu erleben und sich auf die lokale Kultur einzulassen.
- Wandern und Trekking: Die Region ist ein Paradies für Wanderer. Zahlreiche Wanderwege, oft alte Hirtenpfade, durchziehen das Gebiet. Empfehlenswert ist die Besteigung des Pogány-havas, die mit einem atemberaubenden 360-Grad-Blick über die gesamte Region belohnt wird. Für Mehrtagestouren können Sie die zahlreichen Hirtenhütten (ungarisch: havasok) als Unterschlupf nutzen. Wanderkarten sind in den größeren Orten wie Gyergyószentmiklós (Gheorgheni) erhältlich.
- Kulturelle Begegnungen: Besuchen Sie die umliegenden Dörfer. Die ungarischsprachigen Einheimischen, die Szekler, pflegen hier ihre jahrhundertealten Traditionen. Die einzigartige Volksarchitektur, die Handwerkskunst und die herzliche Gastfreundschaft sind überall spürbar. Probieren Sie lokale Spezialitäten wie Gulasch (gulyás) oder den Kürtőskalács (Baumstriezel).
- Entspannung und Ruhe: Das Pogány-havas-Gebirge ist ein Ort der absoluten Stille. Es gibt kaum Infrastruktur, dafür umso mehr unberührte Natur. Wer dem hektischen Alltag entfliehen möchte, findet hier den perfekten Rückzugsort. Nehmen Sie sich Zeit für lange Spaziergänge, beobachten Sie die Tierwelt (es gibt Wölfe, Bären und Luchse, auch wenn Sichtungen selten sind) und lauschen Sie den Klängen der Natur.
Praktische Hinweise für Reisende
Da die Infrastruktur in der Region noch wenig entwickelt ist, sollten Touristen gut vorbereitet sein:
- Unterkunft: Es gibt einige kleine Pensionen und Bauernhöfe (turista-panzió) in den umliegenden Dörfern, die oft traditionelle Kost anbieten. Eine rechtzeitige Buchung ist empfehlenswert.
- Anreise: Die Anreise erfolgt am besten mit dem Auto, da die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region spärlich sind.
- Sprache: Obwohl Rumänisch die Amtssprache ist, wird in den Dörfern fast ausschließlich Ungarisch gesprochen. Mit Englisch kommt man bei jüngeren Einheimischen oft weiter, ein paar Brocken Ungarisch sind aber sehr hilfreich.
Das Pogány-havas-Gebirge ist ein Ort für Entdecker, die nicht nur reisen, sondern eine tiefere Verbindung zur Natur und zur Kultur suchen. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass die schönsten Orte oft jene sind, die noch nicht von der Masse erobert wurden.
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