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Der Krautwickel, Kohlroulade oder Sarma ist ein kulinarisches Symbol der mitteleuropäischen und osteuropäischen Küche. Er repräsentiert die Kunst, einfache Zutaten – meist Kohl und Hackfleisch – in einem komplexen und nahrhaften Gericht zu vereinen. Obwohl das Grundprinzip dasselbe bleibt (Füllung in ein Kohlblatt), haben sich in der Region zahlreiche, regional typische Varianten entwickelt, die in Soße, Füllung und Beilagen variieren.

Hier sind fünf der bekanntesten klassischen Varianten des Krautwickels:


1. Der Deutsche Klassiker: Kohlroulade (oder Krautwickel)

Die deutsche Kohlroulade ist die wohl bekannteste Form in West- und Mitteldeutschland. Sie zeichnet sich durch ihre einfache, deftige Füllung und die klassische Bindung aus.

  • Charakteristik: Die Füllung besteht aus einer Mischung aus Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein), eingeweichten Brötchen (oder Reis) und Zwiebeln.
  • Zubereitung: Die Rouladen werden entweder scharf angebraten und dann in einer herzhaften braunen Soße (oft mit Speck oder Rinderbrühe) geschmort oder direkt im Ofen gegart.
  • Soße & Beilage: Die Soße ist kräftig, sämig und aromatisch. Klassische Beilagen sind Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree.
  • Klicken Sie hier für mehr Infos und Rezeptvorschlag der deutschen Kohlroulade

2. Das Ungarische Wunder: Töltött Káposzta

In Ungarn wird die Krautroulade oft mit einer feurigeren, pikanteren Note serviert und ist fester Bestandteil von Festmahlen.

  • Charakteristik: Die Füllung enthält neben Schweinehackfleisch obligatorisch ungarischen Reis und wird kräftig mit Paprikapulver (mild und/oder scharf) gewürzt.
  • Kohlbasis: Häufig wird saures Kraut (fermentierter Kohl) oder eine Mischung aus frischem und saurem Kraut verwendet, was dem Gericht eine würzige Säure verleiht.
  • Soße & Beilage: Die Soße ist rot, dickflüssig und oft mit etwas Sauerrahm (Tejföl) verfeinert. Das Gericht wird gerne mit Schnittlauch und einer weiteren Prise Paprikapulver garniert.
  • Klicken Sie hier für mehr Infos und Rezeptvorschlag der Töltött Káposzta

3. Die Polnische Delikatesse: Gołąbki (Täubchen)

Der polnische „Gołąbki“ (wörtlich: kleine Taube) ist in der polnischen Hausmannskost sehr beliebt und besticht durch eine hellere, tomatigere Note.

  • Charakteristik: Die Füllung ist oft eine Mischung aus Hackfleisch (meist Schwein) und einer höheren Menge an Graupen oder Reis im Verhältnis zum Fleisch.
  • Zubereitung: Die Rouladen werden sanft im Ofen oder auf dem Herd in einer hellen Tomatensoße (oft mit Pilzen verfeinert) geschmort.
  • Soße & Beilage: Die Soße ist milder als die deutsche braune Soße, hat eine deutliche Tomatenbasis und wird mit einem Löffel saurer Sahne oder Sahne serviert. Beilagen sind Kartoffeln oder Brot.
  • Klicken Sie hier für mehr Infos und Rezeptvorschlag für die polnische Kohlroulade Golabki

4. Das Balkanesische Festmahl: Sarma

Sarma (türkisch für „gewickeltes Ding“) ist in Südosteuropa, von Kroatien über Serbien bis nach Rumänien, das traditionelle Festtagsgericht, besonders im Winter und zu Weihnachten.

  • Charakteristik: Sarma wird fast ausschließlich mit saurem, fermentiertem Kohl hergestellt, was ihm einen intensiv würzigen und säuerlichen Geschmack verleiht. Die Füllung besteht aus Hackfleisch (oft gemischt), Reis und viel Räucherspeck oder geräuchertem Fleisch (geräucherte Rippchen oder Schinken) im Inneren der Wickel.
  • Zubereitung: Die Rouladen werden langsam in einem großen Topf geschichtet und mit den geräucherten Fleischstücken bedeckt. Sie schmoren oft stundenlang.
  • Aroma & Beilage: Das Aroma ist tief, rauchig und würzig. Sarma wird typischerweise mit Maisbrot oder Polenta serviert.
  • Klicken Sie hier für mehr Infos und Rezeptvorschlag für Sarma, die Balkan Kohlroulade

5. Die Österreichische Leichtigkeit: Krautroulade mit Kalbfleisch

In der feineren österreichischen Küche findet man auch Varianten, die sich vom schweren Hackfleisch lösen und eine elegantere Note suchen.

  • Charakteristik: Die Füllung basiert auf feinerem Fleisch wie Kalbsbrät (sehr fein zerkleinertes Kalbfleisch), oft mit Reis oder Semmelwürfeln und aromatischen Kräutern wie Majoran oder Petersilie.
  • Zubereitung: Die Rouladen werden sanft gedämpft oder in heller Kalbsbrühe geschmort.
  • Soße & Beilage: Die Soße ist oft eine helle, sämige Rahmsoße (oft mit Weißwein oder Zitronensaft verfeinert) anstelle einer dunklen Bratsoße. Klassisch werden sie mit Salzkartoffeln oder feinem Kartoffelstampf serviert.
  • Klicken Sie hier für mehr Infos und Rezeptvorschlag für die österreichische Krautroulade