Korinth, im Norden des Peloponnes gelegen, ist eine Stadt, die ihre Identität aus den Ruinen ihrer Vergangenheit schöpft und sie nahtlos in die Dynamik des modernen Griechenlands überführt. Für interessierte Touristen bietet die Region eine einzigartige Kombination aus antiker Geschichte, beeindruckender Ingenieurskunst und authentischem griechischem Leben, das fernab der überlaufenen Inselpfade stattfindet. Die Stadt, insbesondere das antike Korinth (Ancient Corinth), war einst eine der mächtigsten und reichsten Stadtstaaten der Antike, ein zentraler Knotenpunkt für Handel und Kultur, dessen Einfluss sich bis heute in den majestätischen Ruinen widerspiegelt.
Das Herzstück der Region ist zweifellos die Ausgrabungsstätte des antiken Korinth. Hier können Besucher auf den Spuren von Apostel Paulus wandeln, der hier predigte, und die Überreste des Apollon-Tempels aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. bestaunen. Die Ruinenstadt, gelegen am Fuße der Akropolis von Korinth (Acrocorinth), vermittelt einen tiefen Eindruck von der Größe und dem Reichtum dieser einstigen Metropole. Der Acrocorinth, eine beeindruckende Felsenfestung, die über der Ebene thront, ist ein Muss: Der Aufstieg ist zwar anstrengend, belohnt aber mit einem atemberaubenden Panoramablick über beide Golfküsten – den Golf von Korinth und den Saronischen Golf.
Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das die Region prägt, ist der Kanal von Korinth. Obwohl er nicht antik ist, erfüllt er eine jahrtausendealte Vision und trennt den Peloponnes faktisch vom Festland. Die dramatischen, senkrecht abfallenden Wände des Kanals, durch die große Schiffe fahren, sind ein spektakuläres Fotomotiv und ein starkes Symbol für die Überwindung natürlicher Barrieren. Der heutige, moderne Stadtkern von Korinth, der nach den Erdbeben neu aufgebaut wurde, ist ein lebendiges Handelszentrum mit breiten Straßen, Cafés und einem modernen Hafen.
Korinth in der Gastronomie: Die süße Traube und der Meeresgenuss
Die Küche der Region Korinth profitiert von ihrer geografischen Lage: Sie ist umgeben von fruchtbaren Ebenen und liegt direkt am Meer. Die Gastronomie in der Region ist daher ein Spiegelbild dieser Vielfalt und bietet eine bodenständige, authentische griechische Küche.
Der Star der Region ist die Korinthe: Die kleine, dunkle Korinthen-Rosine (Vostitsa) ist nicht nur ein Exportgut, sondern prägt die lokale kulinarische Identität. Sie war historisch gesehen ein Hauptgrund für den Reichtum der Region. Man findet die getrockneten Korinthen nicht nur in traditionellen Backwaren, sondern auch in Füllungen für Fleischgerichte oder in lokalen Süßspeisen, die in den Bäckereien (Zacharoplasteía) angeboten werden.
In den Tavernen und Ouzerien des modernen Korinth und in den Dörfern am Meer dominiert der frische Fisch und die Meeresfrüchte aus dem Golf von Korinth. Ein besonderes kulinarisches Erlebnis ist es, in einer Küstentaverne frischen Oktopus (chtapodi) vom Grill zu genießen, oft begleitet von einem Glas lokalen Weißwein oder Ouzo. Die Küche ist hier tendenziell weniger touristisch ausgerichtet als in Athen oder auf den Inseln. Es dominieren die traditionellen Gerichte wie Gemista (gefüllte Gemüse) oder Moussaka, zubereitet mit regionalem Olivenöl und Kräutern aus der Umgebung des Akrokorinths. Für Besucher, die die authentische, einfache und herzhafte Küche Griechenlands suchen, bietet Korinth eine ehrliche und köstliche Erfahrung.

