Eine umfangreiche Blogserie über interessante Reiseziele in Südosteuropa. Entdecken sie unbekannte Ziele in Rumänien, Bulgarien, Albanien sowie im gesamten Raum der Karpaten und des Balkan.
Der Ogosta-Stausee und die Stadt Montana im Nordwesten Bulgariens bilden ein ideales Ziel für eine umfassende Tagestour, die sowohl Naturerlebnisse als auch kulturelle Einblicke bietet. Die Region, einst Schauplatz antiker römischer Siedlungen, verzaubert heute mit einer Mischung aus stiller Natur, marodem Charme und dem Geist einer aufstrebenden Provinzstadt.
Startpunkt: Die Stadt Montana
Ihre Tour beginnt in Montana, einer Stadt mit bewegter Geschichte. Unter den Römern hieß sie „Municipium Montanensium“, im Mittelalter „Kutlowiza“ und im 20. Jahrhundert zeitweise „Michailowgrad“, bevor sie 1993 ihren antiken Namen wieder annahm. Heute ist Montana das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Region.
Sehenswert in Montana:
- Das Historische Museum: Es beherbergt Funde aus der römischen Epoche, insbesondere aus der Festung „Kastra ad Montanezium“. Eine Besichtigung gibt Ihnen einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte der Stadt.
- Das Lapidarium: Gleich neben dem Museum können Sie eine Sammlung römischer Steinskulpturen und Grabsteine bewundern.
Aufbruch zur Natur: Der Ogosta-Stausee
Vom Stadtzentrum aus lässt sich der Ogosta-Stausee, der zweitgrößte in Bulgarien, bequem erreichen. Die Tour kann entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortgesetzt werden. Es gibt keine ausgewiesenen Wander- oder Radwege entlang des gesamten Sees, aber die lokalen Wege und Straßen bieten gute Möglichkeiten, die Uferlandschaft zu erkunden.
Option A: Tagestour zu Fuß (ca. 15-20 km) Starten Sie am Rande der Stadt und gehen Sie in Richtung des Staudamms. Ein kleiner Pfad führt Sie zu einer faszinierenden Aussichtsplattform, von der Sie einen Panoramablick über das Wasser und die umliegenden Hügel haben. Für Wanderer mit touristischen Ansprüchen ist der südliche Teil des Sees besonders reizvoll. Hier können Sie auf unbefestigten Wegen entlang des Ufers spazieren. Achten Sie auf die Stille der Natur, die nur vom Vogelgezwitscher unterbrochen wird.
Option B: Tagestour mit dem Fahrrad (ca. 30-40 km) Mieten Sie ein Fahrrad in Montana und folgen Sie den kleineren, verkehrsarmen Straßen, die parallel zum Seeufer verlaufen. Die Route bietet nur moderate Steigungen. Die meisten Wege sind für Fahrräder gut befahrbar. Radfahren bietet die Möglichkeit, eine größere Strecke der Seeregion zu erkunden und abgelegene Orte zu entdecken.
Was Sie am Stausee erwartet: Ruhe und Erholung
Der Ogosta-Stausee ist ein Paradies für Erholungssuchende und Naturfreunde.
- Angeln und Wassersport: Der See ist reich an Fischen, weshalb er ein beliebter Ort für Angler ist. Im Sommer können Sie hier auch schwimmen oder andere Wassersportarten wie Kajakfahren ausüben. Es gibt auch einige kleine, informelle Strände.
- Die Geisterkirche: Eine besonders eindrucksvolle, wenn auch etwas unheimliche, Sehenswürdigkeit ist die Ruine einer alten Kirche, die je nach Wasserstand des Sees entweder sichtbar ist oder teilweise unter Wasser steht. Sie ist ein beliebtes Fotomotiv und ein melancholischer Ort, der die Geschichte der versunkenen Dörfer in der Region erzählt.
- Pausen und Picknick: Packen Sie sich ein Picknick ein und finden Sie einen der vielen schattigen Plätze entlang des Ufers, um eine Pause einzulegen und die Ruhe zu genießen.
Rückkehr nach Montana
Nachdem Sie die Schönheit des Ogosta-Stausees erlebt haben, führt Sie der Weg zurück nach Montana. Im Stadtzentrum können Sie den Tag in einem der lokalen Restaurants mit traditioneller bulgarischer Küche ausklingen lassen. Probieren Sie unbedingt lokale Spezialitäten wie „Kebapche“ (gegrillte Hackfleischröllchen) oder „Shkembe Chorba“ (Kuttelsuppe).
Diese Tagestour vereint das Beste aus zwei Welten: das kulturelle Erbe einer antiken Stadt und die unberührte Natur einer beeindruckenden Seenlandschaft. Sie ist ideal für alle, die abseits der ausgetretenen Pfade ein authentisches Stück Bulgarien entdecken möchten.