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Wenn die Tage kürzer werden und der Herbstwind durch die Wälder streift, gibt es kaum etwas Behaglicheres als eine wärmende Suppe. In der tschechischen Küche, insbesondere in Böhmen, ist eine solche Suppe die Kulajda (Kulajda) – eine cremige Waldpilzsuppe, die nicht nur durch ihren unverwechselbaren Geschmack, sondern auch durch ein ganz besonderes Extra besticht: das pochierte Ei. Sie ist eine wahre Hymne an die Gaben des Waldes und ein Stück kulinarischer Heimat, das Generationen verbindet.


Die Herkunft: Ein Stück Böhmens Seele im Suppenteller

Kulajda ist tief in der böhmischen und mährischen Küchentradition verwurzelt. Sie ist eine klassische „Bauernsuppe“, die die natürlichen Ressourcen der Region optimal nutzt. Die Pilze, reichlich in den ausgedehnten Wäldern Böhmens zu finden, bilden die geschmackliche Grundlage. Die Zugabe von Kartoffeln macht die Suppe sättigend, und die Verwendung von Sahne oder Sauerrahm verleiht ihr ihre charakteristische Cremigkeit.

Der Name „Kulajda“ selbst wird oft mit dem Wort „Kulajdat“ in Verbindung gebracht, was so viel wie „verwirren“ oder „vermischen“ bedeutet – vielleicht eine Anspielung auf die verschiedenen Texturen und Aromen, die sich in dieser Suppe vereinen. Es ist ein Gericht, das von den Menschen der Region über Generationen hinweg verfeinert wurde, angepasst an die Verfügbarkeit der Zutaten und die Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung. Einfach, nahrhaft, aber unglaublich raffiniert im Geschmack.


Die Zubereitung: Cremig, erdig, säuerlich – und das Ei!

Das Besondere an der Kulajda ist die perfekte Balance aus verschiedenen Geschmacksnoten:

  • Erdige Tiefe: Kommt von den frischen Waldpilzen. Pilze wie Steinpilze (Hřiby), Maronen (Kozáky) oder Birkenpilze (Kozáky březové) sind ideal. Getrocknete Pilze können den Geschmack intensivieren und sind auch außerhalb der Saison verfügbar.
  • Säuerliche Frische: Erreicht man durch einen Schuss Essig (oft Weinessig oder Apfelessig) oder Dillessig, der der reichhaltigen Suppe eine belebende Note verleiht und sie leichter macht.
  • Cremige Milde: Stammt von Sahne oder Sauerrahm (Zakysaná smetana), die der Suppe ihre samtige Textur und einen vollen Körper geben.
  • Das pochierte Ei: Dies ist das absolute Highlight und Markenzeichen der Kulajda. Das weich pochierte Ei wird erst kurz vor dem Servieren in die heiße Suppe gelegt. Wenn man es anschneidet, zerfließt das flüssige Eigelb und verbindet sich mit der cremigen Suppe – ein Genussmoment für Augen und Gaumen.

Rezept: Kulajda mit pochierten Eiern – Der Herbst auf dem Löffel

Dieses Rezept ist für eine klassische und authentische Kulajda, die Sie begeistern wird.

Zutaten (für 4 Portionen):

  • 200 g frische Waldpilze (z.B. Steinpilze, Maronen) oder 30 g getrocknete Waldpilze (eingeweicht)
  • 2-3 mittelgroße Kartoffeln (festkochend), geschält und gewürfelt
  • 1 große Zwiebel, fein gewürfelt
  • 1-2 Knoblauchzehen, fein gehackt (optional)
  • 1 EL Butter oder Öl
  • 1-1,2 Liter Gemüsebrühe oder Wasser
  • 200 ml Schlagsahne (30% Fett) oder Sauerrahm
  • 2-3 EL Essig (Weinessig oder Apfelessig, Menge je nach Geschmack)
  • 1 großer Bund frischer Dill, fein gehackt (ca. 4-5 EL)
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 Prise Zucker (zum Abrunden der Säure)
  • 4 frische Eier (für das Pochieren)
  • Für das Pochierwasser: ca. 1 EL Essig

Zubereitung:

  1. Pilze vorbereiten: Wenn Sie getrocknete Pilze verwenden, weichen Sie diese für mindestens 30 Minuten in warmem Wasser ein. Abtropfen lassen, das Einweichwasser durch ein Tuch filtern und beiseite stellen (es kann später für die Brühe verwendet werden). Frische Pilze putzen und in Scheiben oder Würfel schneiden.
  2. Ansatz: In einem großen Topf Butter oder Öl erhitzen. Die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Falls verwendet, den Knoblauch hinzufügen und kurz mitdünsten.
  3. Pilze anbraten: Die vorbereiteten Pilze dazugeben und bei mittlerer bis hoher Hitze einige Minuten anbraten, bis sie leicht Farbe nehmen und ihr Aroma entfalten.
  4. Kartoffeln und Flüssigkeit: Die gewürfelten Kartoffeln hinzufügen und kurz mitbraten. Mit Gemüsebrühe (und/oder gefiltertem Pilzeinweichwasser) auffüllen. Salzen und pfeffern.
  5. Köcheln lassen: Die Suppe aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und alles zugedeckt ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
  6. Andicken und abschmecken: Nehmen Sie ca. 2-3 EL der Suppenflüssigkeit ab und verrühren Sie sie mit der Sahne (oder dem Sauerrahm) glatt. Diese Mischung langsam unter ständigem Rühren in die Suppe geben. Kurz aufkochen lassen, bis die Suppe leicht eindickt. Jetzt den Essig und eine Prise Zucker hinzufügen. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Suppe sollte eine angenehme Balance aus Säure, Süße und Würze haben. Zuletzt den größten Teil des gehackten Dills einrühren.
  7. Eier pochieren: Während die Suppe köchelt, bereiten Sie die pochierten Eier vor. Bringen Sie in einem separaten Topf reichlich Wasser zum Sieden (es sollte nicht sprudelnd kochen). Geben Sie einen Schuss Essig ins Wasser – das hilft, dass das Eiweiß zusammenhält. Schlagen Sie jedes Ei vorsichtig einzeln in eine kleine Schale oder Tasse. Lassen Sie die Eier nacheinander vorsichtig ins Wasser gleiten. Pochieren Sie sie ca. 3-4 Minuten, bis das Eiweiß fest, das Eigelb aber noch flüssig ist. Mit einer Schaumkelle vorsichtig herausheben und kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  8. Servieren: Die heiße Kulajda in tiefe Teller schöpfen. Je ein pochiertes Ei vorsichtig in die Mitte jeder Suppenportion legen. Mit dem restlichen frischen Dill garnieren. Sofort servieren und das flüssige Eigelb beim Anstechen der Suppe genießen!

Kulajda ist mehr als nur eine Pilzsuppe; sie ist ein kulinarisches Erlebnis, das die Gemütlichkeit und den Reichtum der böhmischen Natur in sich trägt. Ein Hochgenuss, der perfekt in die kalte Jahreszeit passt und die Seele wärmt. Dobrou chuť!