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Der Sellerie ist ein echter kulinarischer Weltbürger, dessen Geschichte als Gewürz- und Heilpflanze im Mittelmeerraum vor Jahrtausenden begann. Ob als Knolle oder als Stange – er ist ein Tausendsassa der Küche, dessen intensives, leicht erdiges Aroma Speisen eine unverwechselbare Tiefe verleiht. In Europa gibt es jedoch eine klare geografische Trennung: Nördlich der Alpen dominiert der rustikale Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum), während in den Mittelmeerländern, einschließlich Spanien, der Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce) historisch und kulinarisch die wichtigere Rolle spielt.

Verbreitung und regionale Besonderheit in Spanien

Der Ursprung des wilden Selleries liegt im Mittelmeerraum. In Spanien wurde vor allem der Stangensellerie (Apio) kultiviert, dessen knackige, saftige Blattstiele perfekt zur leichten und frischen Mittelmeerküche passen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Sellerieknolle oft als Basis für Suppen oder Pürees dient, wird in Spanien Sellerie seltener als dominierendes Hauptgemüse eingesetzt.

Regionale Besonderheit:

In Spanien wird Sellerie oft in seiner rohen oder leicht gedämpften Form geschätzt. Er dient als aromatischer, knackiger Kontrast, insbesondere in der Tapas-Kultur und in frischen Salaten. Die Regionen mit einem reichen Angebot an Zitrusfrüchten, wie Valencia oder Andalusien, haben besonders kreative Wege gefunden, Sellerie einzubinden. Die Kombination von Sellerie mit Meeresfrüchten, Fisch oder Zitrusfrüchten ist typisch für die Küstenküche.


Ein typisch spanisches Rezept: Spanischer Sellerie-Orangen-Salat (Ensalada de Apio y Naranja)

Dieses Gericht verkörpert perfekt die frische, aromatische Art und Weise, wie die spanische Küche Stangensellerie einsetzt: als knackiges, würziges Element, das die Süße und Säure der Zitrusfrüchte kontrastiert. Es ist eine ideale Tapa oder Beilage, besonders in den heißen Sommermonaten.

Das Konzept: Das Rezept ist in seiner Einfachheit genial. Es kombiniert die leichte Würze des Selleries mit der Fruchtigkeit von Orangen und einem Hauch Schärfe von Zwiebeln.

Zutaten (für 4 Personen als Beilage/Tapas):

  • Für den Salat:
    • 4 Stangen Staudensellerie, zarte Stangen
    • 2 große, saftige Orangen (am besten unbehandelt)
    • 1 kleine rote Zwiebel (oder 3 Frühlingszwiebeln), sehr fein geschnitten
    • Eine Handvoll frische Minzblätter
  • Für das Dressing:
    • 4 EL natives Olivenöl extra (Aceite de Oliva Virgen Extra)
    • 1 EL frischer Zitronensaft
    • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
    • Optional: Eine Prise geröstete Koriandersamen (zerstoßen)

Zubereitung:

  1. Sellerie vorbereiten: Die Selleriestangen waschen und die äußeren, faserigen Fäden eventuell mit einem Sparschäler entfernen. Die Stangen schräg in hauchdünne Scheiben schneiden.
  2. Orangen filetieren: Die Orangen so schälen, dass die weiße Haut komplett entfernt ist. Mit einem scharfen Messer die Filets zwischen den Trennhäutchen herausschneiden. Den dabei austretenden Saft unbedingt auffangen.
  3. Dressing mischen: In einer kleinen Schüssel das Olivenöl, den Zitronensaft, den aufgefangenen Orangensaft und die Gewürze verrühren.
  4. Zusammenführen: Den geschnittenen Sellerie, die fein geschnittenen Zwiebeln und die gezupften Minzblätter in einer Schüssel vorsichtig vermischen.
  5. Anrichten: Den Salat auf Tellern anrichten, die Orangenfilets darauf verteilen und alles großzügig mit dem Dressing beträufeln. Am besten frisch und sofort servieren, damit der Sellerie knackig bleibt.

Dieser Salat ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Stangensellerie in der spanischen Küche nicht nur ein Statisten-Dasein fristet, sondern als wichtiger Geschmacksträger die Frische und Leichtigkeit des spanischen Genusses unterstreicht.