Die mediterrane Verwandtschaft: Majoran, Oregano und Thymian

Alle drei Gewürze sind Mitglieder der botanischen Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Diese Familie ist bekannt für ihre aromatischen, oft stark duftenden Pflanzen, zu der auch Lavendel, Minze, Salbei und Rosmarin gehören.

1. Majoran und Oregano: Die Geschwister

Majoran und Oregano sind sehr enge Verwandte. Sie gehören beide zur gleichen Gattung: Dost (Origanum).

• Oregano (Griechischer Oregano, Origanum vulgare) ist die wilde und kräftigere Variante. Er hat einen intensiveren, pfeffrigen Geschmack, der durch den höheren Gehalt an ätherischen Ölen wie Carvacrol entsteht. Er verträgt langes Kochen und ist der klassische Pizzagewürz.
• Majoran (Garten-Majoran, Origanum majorana) ist die milde, süßlichere und feinere Zuchtform. Er ist kälteempfindlicher und schmeckt im getrockneten Zustand schnell muffig. Er enthält weniger Carvacrol, aber mehr Terpinen-4-ol, was ihm seinen charakteristischen süßlichen Unterton verleiht. In Deutschland ist er ein klassisches Wurst- und Kartoffelgewürz.

Botanischer Fakt: Majoran wird oft als Unterart oder enge Verwandte des Oregano betrachtet. Geschmacklich sind sie austauschbar, wobei Oregano intensiver ist.

2. Thymian: Der entfernte Cousin

Thymian gehört zwar auch zur Familie der Lippenblütler, aber zu einer eigenen Gattung (Thymus).

• Thymian (Thymus vulgaris) ist nicht direkt mit Majoran oder Oregano verwandt. Sein Hauptaroma wird von Thymol dominiert, einem stark antiseptischen ätherischen Öl, das ihm einen erdigen, medizinischen und warmen Geschmack verleiht.
• Küchenrolle: Thymian ist robuster als Majoran und ein typisches Schmor- und Fleischgewürz (z.B. in der französischen Küche). Er verträgt lange Kochzeiten.

Zusammenfassend: Sie sind alle „Familienmitglieder“ der Lippenblütler, aber Majoran und Oregano sind fast Zwillinge aus der Gattung Origanum, während Thymian ein entfernterer Verwandter aus der Gattung Thymus ist.