In der mitteleuropäischen Hausmannskost gibt es kaum etwas Beruhigenderes als eine dicke, sämige Kartoffelsuppe. Dieses Gericht ist der Inbegriff des „Seelenwärmers“ – einfach in der Zubereitung, reich an Geschmack und garantiert sättigend. Die hier vorgestellte Variante setzt auf eine clevere zweistufige Zubereitung der Kartoffeln: Ein Teil wird püriert, um eine natürliche, cremige Bindung zu erzielen, der andere Teil bleibt stückig, um dem Löffel Textur zu verleihen. Die Zugabe von Wurst, frischen Kräutern und einem Hauch Curry macht sie zu einem vollmundigen und schnellen Hauptgericht.
Herkunft und Charakter
Die Kartoffelsuppe ist ein Paradebeispiel der deutschen und österreichischen bürgerlichen Küche. Sie entstand aus der Notwendigkeit, aus wenigen, günstigen Zutaten (Kartoffeln, Gemüse, Speck oder Wurst) eine nahrhafte und befriedigende Mahlzeit zu kochen. Die Version mit Wurst ist besonders in Nord- und Mitteldeutschland populär, wo sie oft als „Eintopf“ bezeichnet wird.
Das Geheimnis der Sämigkeit
Das Besondere an dieser Zubereitung ist die Bindung ohne Mehl oder Sahne: Durch das Pürieren der ersten Kartoffelportion entsteht eine natürliche und gesunde Sämigkeit. Die Stärke der Kartoffeln übernimmt die Funktion der Bindemittel und sorgt für eine dicke, cremige Konsistenz, die sich ideal mit den weiteren Zutaten verbindet.
Rezept: Dicke Kartoffelsuppe mit Würfeln und Wurst
Dieses Rezept folgt dem Prinzip: Einfachheit, Schnelligkeit und maximaler Geschmack.
Zutaten (für 4 Portionen)
- Gemüse:
- 750 g Kartoffeln (vorwiegend festkochend), geteilt in 500 g und 250 g
- 200 g Möhren (gewürfelt)
- 1 große Zwiebel (fein gewürfelt)
- 1 Paprika (rot oder gelb, nach Belieben, gewürfelt)
- Basis & Wurst:
- 1,2 L Gemüse- oder Fleischbrühe
- 200 g Kochwurst (z.B. Bockwurst, Wiener oder Debreziner), in Scheiben oder Streifen geschnitten
- Würzung & Bindung:
- 2 EL Öl oder Butter
- Salz, schwarzer Pfeffer
- 1 gestrichener TL Currypulver (mild oder scharf, nach Geschmack)
- 1 EL frische Petersilie (gehackt) oder Majoran
Zubereitung: Schritt für Schritt
Schritt 1: Die sämige Basis schaffen
- Vorbereiten: Schälen Sie die 500 g Kartoffeln und alle Möhren. Würfeln Sie diese grob.
- Kochen: Geben Sie die Kartoffel- und Möhrenwürfel in einen Topf und gießen Sie die Brühe dazu, sodass das Gemüse gut bedeckt ist. Kochen Sie alles, bis die Kartoffeln und Möhren sehr weich sind (ca. 15–20 Minuten).
- Pürieren und Verdünnen: Nehmen Sie das Gemüse vom Herd. Pürieren Sie die Mischung mit einem Stabmixer, bis eine dünne, sämige Creme entsteht. Geben Sie nun schrittweise die restliche Brühe (bis zu 1,2 L gesamt) hinzu, bis die gewünschte leicht dicke und sämige Konsistenz erreicht ist. Halten Sie die Suppe warm.
Schritt 2: Textur und Aroma hinzufügen
- Anbraten: Erhitzen Sie das Öl oder die Butter in einer separaten Pfanne. Dünsten Sie die Zwiebelwürfel und die Paprikawürfel an, bis die Zwiebeln glasig sind.
- Stückige Kartoffeln: Schälen und würfeln Sie die restlichen 250 g Kartoffeln in kleine, mundgerechte Würfel. Geben Sie diese rohen Würfel zusammen mit dem Zwiebel-Paprika-Gemisch zur pürierten Suppenbasis.
- Köcheln lassen: Lassen Sie die gesamte Suppe unter gelegentlichem Rühren köcheln, bis die neu hinzugefügten Kartoffelwürfel weich sind (ca. 10–15 Minuten).
Schritt 3: Finale und Würzung
- Wurst zugeben: Fügen Sie die geschnittenen Wurststücke oder -streifen hinzu und lassen Sie diese nur noch kurz in der Suppe erhitzen (nicht mehr kochen lassen).
- Würzen: Schmecken Sie die Suppe großzügig mit Salz und schwarzem Pfeffer ab. Fügen Sie das Currypulver nach Geschmack hinzu – es sorgt für eine warme, leicht exotische Note, die überraschend gut zur Wurst passt.
- Finish: Vor dem Servieren die gehackten frischen Kräuter (Petersilie oder Majoran) unterrühren oder über die Suppe streuen.
Fertig ist der schnelle, sättigende Eintopf, der durch die Mischung aus glatter Textur und festen Stücken überzeugt.

