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Baguette selbst zu backen ist eine Kunst, die Geduld und Präzision erfordert, aber die Mühe lohnt sich. Ursprünglich aus Frankreich stammend, hat sich das Baguette von einem einfachen Brot zu einem globalen Symbol für Genuss und französisches Lebensgefühl entwickelt.

Das Baguette, dessen Name sich vom französischen Wort für „Stab“ ableitet, ist tief in der Geschichte Frankreichs verwurzelt. Obwohl die genaue Entstehung umstritten ist, entwickelte sich das lange, dünne Brot in seiner heutigen Form erst im späten 19. Jahrhundert. Eine Legende besagt, dass Napoleon Bonaparte das Brot in diese Form bringen ließ, damit seine Soldaten es leichter transportieren konnten. Eine andere Theorie führt seine Entstehung auf die Wiener Bäcker zurück, die im 19. Jahrhundert moderne Dampföfen nach Paris brachten. Diese Öfen ermöglichten es, Brote mit einer knusprigen Kruste und einem leichten, luftigen Inneren zu backen – genau die Merkmale, die das Baguette so berühmt machten.

Im Jahr 1920 wurde ein Gesetz erlassen, das den Bäckern das Arbeiten vor 4 Uhr morgens untersagte. Das Baguette, das deutlich schneller gebacken werden konnte als die runden Brote, passte perfekt in den neuen Zeitplan und avancierte zum Standardbrot Frankreichs. Seit 1993 schützt das Décret Pain die traditionelle Herstellung des baguette de tradition française, das ohne Zusatzstoffe auskommen muss.


Die Vielfalt des Baguettes

Obwohl das klassische Baguette scheinbar unspektakulär ist, gibt es eine erstaunliche Vielfalt an regionalen und stilistischen Variationen:

  • Baguette de tradition: Hergestellt nach strengen Regeln, nur aus Weizenmehl, Wasser, Salz, Hefe und Sauerteig.
  • Pain parisien: Ein dickeres Baguette, das länger gebacken wird und eine dichtere Krume hat.
  • Ficelle: Ein sehr dünnes Baguette mit einer besonders knusprigen Kruste und wenig Teig im Inneren.
  • Pain complet: Baguette aus Vollkornmehl.
  • Baguette-Varianten: Oft mit Zutaten wie Oliven, Walnüssen oder Käse angereichert, um ihm einen besonderen Geschmack zu verleihen.

Ein einfaches Rezept für selbstgebackene Baguettes

Das Geheimnis eines perfekten Baguettes liegt in den Zutaten, der Teigführung und der Hitze. Dieses Rezept ist ein guter Ausgangspunkt für den Einstieg in die Welt des Backens.

Zutaten

  • 500 g Weizenmehl (Type 550)
  • 325 ml lauwarmes Wasser
  • 10 g frische Hefe
  • 10 g Salz

Zubereitung

  1. Vorteig (optional, aber empfohlen): Beginne einen Tag vorher mit einem Vorteig, um mehr Aroma zu erzielen. Mische dafür 100 g Mehl, 100 ml Wasser und eine Prise Hefe in einer Schüssel. Lass den Vorteig abgedeckt für 12 bis 16 Stunden bei Raumtemperatur stehen.
  2. Hauptteig: Am Backtag die restliche Hefe im restlichen lauwarmen Wasser auflösen. Das Hefewasser zum Vorteig geben. Das restliche Mehl und Salz hinzufügen und alles mit einer Küchenmaschine oder von Hand für ca. 10 Minuten kneten, bis ein glatter, elastischer Teig entsteht.
  3. Stockgare: Den Teig in eine leicht geölte Schüssel geben und abgedeckt für 90 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Alle 30 Minuten den Teig falten. Dazu eine Seite zur Mitte falten, drehen, die nächste Seite zur Mitte falten. Dies stärkt das Glutengerüst.
  4. Teigruhe und Formen: Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. In 2 oder 3 gleichgroße Stücke teilen. Jedes Stück zu einem Rechteck ausbreiten und von der Längsseite straff aufrollen. Die Enden leicht spitz zulaufen lassen. Die geformten Teiglinge auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
  5. Stückgare: Die geformten Baguettes mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort für weitere 45 bis 60 Minuten gehen lassen.
  6. Backen: Den Backofen auf 230°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Stelle eine ofenfeste Schale mit Wasser auf den Boden des Ofens, um Dampf zu erzeugen. Die Baguettes mit einem scharfen Messer mehrmals schräg einschneiden. . Die Brote in den heißen Ofen schieben und für ca. 20 bis 25 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind. Die Kruste sollte beim Klopfen hohl klingen.

Ein selbstgemachtes Baguette zu backen, ist ein lohnender Prozess, der die Sinne anspricht. Es ist nicht nur die Belohnung einer frischen, knusprigen Kruste, sondern auch die Verbindung zu einer jahrhundertealten Tradition.