Tnd wandern gebirge herbst winter 06Wandern in der Lausitz

Die Lausitz, eine Region, die für ihre einzigartige Seenlandschaft, ihre sorbische Kultur und ihre beeindruckende Bergbaugeschichte bekannt ist, mausert sich immer mehr zum Geheimtipp für Wanderfreunde. Hier, wo der Spätsommer noch mit angenehmen Temperaturen zum Verweilen einlädt, der bunte Herbst mit spektakulärem Laub lockt und der Winter die Landschaft unter einer Decke aus Schnee in ein Märchenland verwandelt, findet jeder Naturliebhaber die passende Route. Wir haben die Top 5 Empfehlungen für Sie zusammengestellt – Touren, die das touristische Herz der Lausitz ergründen und unvergessliche Naturerlebnisse versprechen.

1. Der Krabat-Rad- und Wanderweg: Auf den Spuren des Zauberlehrlings

Diese Tour ist ein Muss für alle, die Kultur und Natur verbinden wollen. Der Weg folgt den Spuren der sorbischen Sagengestalt Krabat, einem mythischen Zauberlehrling. Die Route ist gut ausgeschildert und führt durch mystische Landschaften, vorbei an alten Mühlen und sorbischen Dörfern.

  • Charakteristik: Leicht bis mittelschwer. Ideal für Familien und Genusswanderer.
  • Highlight: Die Schwarze Mühle in Hoyerswerda, die als Schauplatz der Krabat-Sagen gilt. In der Nähe können Sie die Krabat-Mühle in Schwarzkollm besuchen, eine liebevoll restaurierte Erlebnismühle, die das touristische Erlebnis perfekt abrundet.
  • Beste Zeit: Der Herbst, wenn das bunte Laub die Wälder verzaubert und die mystische Stimmung der Sage besonders spürbar ist.

2. Der Fürst-Pückler-Weg: Eine Reise durch die Kulturlandschaft

Dieser Wanderweg ist eine Hommage an den exzentrischen Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, der im 19. Jahrhundert eine einzigartige Gartenlandschaft schuf. Der Weg führt Sie durch den berühmten Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, der zum UNESCO-Welterbe gehört, und den angrenzenden Ostdeutschen Rosengarten in Forst.

  • Charakteristik: Leicht, da die Wege gut ausgebaut und barrierearm sind. Perfekt für einen gemütlichen Spaziergang.
  • Highlight: Die atemberaubende Parkarchitektur mit ihren Seen, Brücken und kunstvoll angelegten Wegen. Im Rosengarten in Forst blühen im Sommer tausende Rosen in den schönsten Farben.
  • Beste Zeit: Der Sommer, um die Blütenpracht zu bewundern, aber auch der Winter, wenn die vereiste Parklandschaft eine ganz eigene, stille Schönheit ausstrahlt.

3. Der Froschradweg und die Spreewald-Rundtour: Das Herz der Lausitz entdecken

Obwohl primär ein Radweg, ist die Route auch für ausdauernde Wanderer ein Genuss. Sie führt durch das einzigartige, von unzähligen Fließen durchzogene Biosphärenreservat Spreewald. Hier erleben Sie die Lausitz von ihrer ursprünglichsten Seite – mit traditionellen Holzbooten, spreewaldtypischer Flora und Fauna und der berühmten Gurkenkultur.

  • Charakteristik: Leicht, fast keine Höhenunterschiede. Ideal für eine gemütliche Ganztagestour.
  • Highlight: Die Möglichkeit, die Wanderung mit einer Kahnfahrt zu verbinden, um die versteckten Winkel des Spreewaldes zu entdecken. Zahlreiche Gasthöfe am Wegesrand laden mit regionalen Spezialitäten wie Quark mit Leinöl zu einer Stärkung ein.
  • Beste Zeit: Der Spätsommer, wenn die Temperaturen noch angenehm sind und das Gurkenfest gefeiert wird.

4. Der Findlingspark Nochten: Eine Mondlandschaft im Wandel

Diese Tour ist ein beeindruckendes Beispiel für den Wandel der Lausitz. Der Park wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus angelegt und ist heute eine einzigartige Kulturlandschaft. Zwischen tausenden riesigen Findlingen (Gletschersteinen) aus der Eiszeit wächst eine vielfältige Pflanzenwelt, die sich je nach Saison ändert.

  • Charakteristik: Leicht. Die Wege sind gut begehbar.
  • Highlight: Die surreale Atmosphäre der Steinlandschaft, die an einen anderen Planeten erinnert, und der Ausblick von den Anhöhen auf die umliegenden Rekultivierungsflächen.
  • Beste Zeit: Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Im Frühling blühen Heide und Rhododendren, im Herbst leuchtet das bunte Laub, und im Winter sorgen die schneebedeckten Steine für eine magische Szenerie.

5. Die Sächsische Industriepfad-Tour: Technik und Natur im Einklang

Für historisch interessierte Wanderer bietet sich der Industriepfad im Braunkohlerevier um Lichterfeld an. Hier kann man die gewaltige Dimension des ehemaligen Tagebaus nachempfinden. Die Strecke führt unter anderem vorbei an der Abraumförderbrücke F60, einem 502 Meter langen „liegenden Eiffelturm“, der heute als Besucherbergwerk dient.

  • Charakteristik: Mittelschwer, je nach Länge der gewählten Teilstrecke.
  • Highlight: Die F60 selbst, die als Wahrzeichen der Lausitzer Industriegeschichte gilt. Der Aufstieg bietet eine spektakuläre Aussicht über die rekultivierte Landschaft und die entstandenen Seen.
  • Beste Zeit: Der Spätsommer oder Herbst, wenn die Temperaturen ideal für längere Touren sind und man sich in den Seen erfrischen kann.

Die Lausitz beweist, dass Wandern hier mehr ist als nur ein Spaziergang. Es ist eine Reise durch die Geschichte, die Natur und die einzigartige Kultur einer Region im stetigen Wandel. Schnüren Sie Ihre Schuhe und entdecken Sie die Vielfalt!