Tnd hacksteak bulette cevapcici pljeskavica 02Hacksteak, Cevapcici, Pljeskavica

Die Pljeskavica, das herzhafte Hacksteak vom Grill, ist ein kulinarisches Erbe, das die Nationen des ehemaligen Jugoslawiens verbindet. Slowenien, als nördlichstes Land der Region, das geografisch und kulturell an Mitteleuropa angrenzt, bildet dabei eine faszinierende Brücke. Hier hat die Pljeskavica eine besondere Stellung: Sie ist weniger ein Nationalgericht als vielmehr ein geliebter, gastronomisch adaptierter Klassiker, der den Geschmack des Südens an die Adria und in die Alpen bringt.

Geschichte und kulturelle Adaption in Slowenien

Während die Pljeskavica ihre kulinarischen Wurzeln unbestritten in den südlichen Balkanländern (insbesondere Serbien mit der berühmten Leskovačka Pljeskavica) hat, kam sie durch die gemeinsame Geschichte Jugoslawiens nach Slowenien.

Lage und Bedeutung: In Slowenien hat das Gericht eine starke Präsenz in:

  1. Touristischen Küstenorten (wie Portorož), wo sie als herzhaftes, unkompliziertes Grillgericht bei Touristen und Einheimischen beliebt ist.
  2. Imbissstuben und Balkan-Grill-Restaurants in Städten wie Ljubljana und Maribor, die das authentische Roštilj (Grillgut) der südlichen Nachbarn anbieten.

Die slowenische Variante ist oft milder gewürzt als ihre serbischen Pendants, die für ihre Schärfe bekannt sind. Der Geschmack wird stärker an die mitteleuropäischen Gaumen angepasst, wobei aber die traditionelle Zubereitung – das intensive Kneten des Fleisches und das Grillen über Holzkohle – beibehalten wird.

Die beliebteste Variante: Die gefüllte Pljeskavica

In Slowenien wird die Pljeskavica besonders oft in der gefüllten Variante serviert, die im ganzen Balkan unter verschiedenen Namen bekannt ist (Punjena Pljeskavica). Dies verleiht dem Gericht eine zusätzliche Saftigkeit und Geschmacksdimension, die den einfachen Hackfladen in ein kleines Festmahl verwandelt.

Die slowenische Note (Adaption):

Statt der extrem scharfen Urnebes-Salate (scharfer Käsesalat) aus Serbien, die traditionell zur Pljeskavica gehören, wird in Slowenien Wert auf:

  • Würzigen Käse: Oft wird Feta oder Kaschkawal (ein würziger Hartkäse) als Füllung verwendet. Der Käse schmilzt beim Grillen und hält das Hackfleisch von innen saftig.
  • Frische Beilagen: Serviert wird das Gericht meist mit dem klassischen Trio aus Ajvar (milde oder scharfe Paprika-Auberginen-Paste), Kajmak (einem cremigen Rahm) und frischen Zwiebelringen in einem Lepinja (Fladenbrot).

Rezept-Adaption: Gefüllte Pljeskavica auf slowenische Art

Die slowenische Art, Pljeskavica zuzubereiten, betont die Qualität des Fleisches und die Saftigkeit durch die Käsefüllung.

Zutaten (für 4 gefüllte Pljeskavica):

  • 800 g gemischtes Hackfleisch (Rind und Schwein)
  • 1 große Zwiebel, fein gerieben oder püriert
  • 100 ml Sodawasser (oder Mineralwasser mit Kohlensäure)
  • 1,5 TL Salz
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Paprikapulver (edelsüß)
  • 200 g Feta oder Kaschkawal, in dicken Streifen

Zubereitung:

  1. Die Bindung schaffen: Das Hackfleisch, die geriebene Zwiebel, Salz, Pfeffer und Paprikapulver in eine Schüssel geben. Das Sodawasser hinzugeben (dieses macht das Hackfleisch beim Kneten fasriger und saftiger).
  2. Intensives Kneten: Die Masse mindestens 7 Minuten lang kräftig von Hand durchkneten. Dies ist das Geheimnis, damit das Hacksteak auf dem Grill nicht zerfällt und seine Saftigkeit behält.
  3. Ruhezeit: Die Fleischmasse abdecken und idealerweise über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Dies ist essenziell für die Aromen.
  4. Füllen und Formen: Die Masse in vier Teile teilen. Jeden Teil zu einem ca. 1 cm dicken Fladen formen. Den Käse in die Mitte legen, die Ränder über den Käse klappen und fest zusammendrücken, sodass der Käse vollständig eingeschlossen ist. Den gefüllten Fladen flach drücken.
  5. Grillen: Die Pljeskavica auf einem heißen Grill oder in einer Pfanne von beiden Seiten 4–6 Minuten braten, bis sie eine schöne Kruste haben und der Käse im Inneren geschmolzen ist.

Die Pljeskavica in Slowenien ist somit ein perfektes Beispiel für eine gelungene kulinarische Integration – ein deftiges, aromatisches Gericht, das den Geist des Balkans an die Tische Mitteleuropas bringt.