Liebe Freunde des unkonventionellen Zeitvertreibs, liebe Skeptiker des modernen Jugendkults und all ihr heimlichen Steckenpferd-Enthusiasten da draußen: Lasst uns über ein Phänomen sprechen, das so unerwartet wie ein galoppierendes Einhorn durch die sozialen Medien prescht – das Hobbyhorsing.
Ja, ihr habt richtig gelesen. Hobbyhorsing. Das ist nicht etwa ein Tippfehler für ein exklusives Poloturnier. Es geht tatsächlich um junge Menschen, die mit selbstgemachten oder gekauften Steckenpferden akrobatische Sprünge vollführen, Dressurfiguren reiten und ganze Turniere veranstalten. Und während der ein oder andere gestandene Erwachsene da stirnrunzelnd zuschaut und sich fragt, ob die Jugend von heute wirklich nichts Besseres zu tun hat, liegt vielleicht gerade in dieser vermeintlichen Absurdität ein kleiner Funke Genialität.
Denn mal ehrlich, in einer Welt, die oft von digitalen Oberflächlichkeiten und dem Streben nach Perfektion in den sozialen Medien dominiert wird, ist Hobbyhorsing auf eine herrlich unprätentiöse Art… anders. Diese jungen Menschen nehmen ein Spielzeug aus Kindertagen, entstauben es und hauchen ihm neues, sportliches Leben ein. Sie kreieren eigene Regeln, entwickeln beeindruckende Fähigkeiten und bauen eine Community auf, die sich durch Kreativität und Leidenschaft auszeichnet.
Natürlich schwingt da auch ein gewisser ironischer Unterton mit, wenn man sieht, wie ernsthaft diese „Reiter“ ihre Steckenpferde pflegen, ihnen Namen geben und sie wie lebendige Tiere behandeln. Aber ist das wirklich so viel verrückter als der fanatische Sammler, der seine Modellautos poliert, oder der Briefmarkenliebhaber, der stundenlang über seinen Alben brütet? Vielleicht ist es nur eine andere Form der Hingabe, eine Möglichkeit, in eine selbstgeschaffene Welt einzutauchen und dabei körperlich aktiv zu sein.
Und da kommen wir zum eigentlichen Clou: Während der ein oder andere vielleicht belächelt, dass diese Generation „cool“ sein will, indem sie auf einem Stock herumhüpft, beweisen sie auf ihre ganz eigene Weise tatsächlich eine bemerkenswerte Coolness. Es erfordert Mut, sich über Konventionen hinwegzusetzen und eine Leidenschaft auszuleben, die nicht dem Mainstream entspricht. Es braucht Kreativität, um aus einem einfachen Steckenpferd ein Sportgerät und einen Ausdruck der eigenen Persönlichkeit zu machen. Und es ist schlichtweg beeindruckend, die Disziplin und das Können zu beobachten, mit der diese jungen Menschen ihre „Ritte“ absolvieren.
Vielleicht ist Hobbyhorsing auch eine kleine, unbewusste Rebellion gegen die digitale Entfremdung. In einer Zeit, in der viele Jugendliche Stunden vor Bildschirmen verbringen, zwingt sie dieses Hobby raus in die Natur, fördert die Bewegung und die soziale Interaktion in der realen Welt – wenn auch mit einem hölzernen Freund an der Seite.
Also, liebe Generation Z, liebe Hobbyhorsing-Enthusiasten: Lasst euch nicht beirren von den skeptischen Blicken derer, die vielleicht einfach nur neidisch auf eure unkonventionelle Art der Selbstverwirklichung sind. Ihr nehmt ein Stück Kindheit, verpasst ihm einen modernen Twist und zeigt uns auf spielerische Weise, dass „anders“ sein nicht nur okay ist, sondern sogar ziemlich cool sein kann. Und wer weiß, vielleicht schnappt sich der ein oder andere von uns ja heimlich auch mal ein altes Steckenpferd vom Dachboden – nur um mal auszuprobieren, wie sich diese galoppierende Freiheit so anfühlt. Aber psst! Nicht weitersagen!